Der Schuh des Manitu,
eine 2001 entstandene Parodie der Karl-May-Verfilmungen der 1960er Jahre,
gilt mit 11,7 Millionen Besuchern und 65 Millionen Euro Umsatz an den
Kinokassen als einer der erfolgreichsten deutschen Filme seit Ende des
Zweiten Weltkriegs.
Der Film entstand als relativ kleines
Projekt unter der Regie und in Produktion von Michael „Bully“ Herbig, der
sich ebenfalls für das Drehbuch hauptverantwortlich zeigt sowie zwei der
Hauptrollen spielt. In weiteren tragenden Rollen sind Christian Tramitz, Sky
du Mont, Marie Bäumer und Rick Kavanian zu sehen. Das Grundkonzept für den
Film entnahm Herbig dabei einer Gagserie seiner Comedy-Fernsehsendung
Bullyparade. Der Film parodiert insbesondere die Karl-May-Verfilmungen
mit Pierre Brice und Lex Barker in den Hauptrollen als Winnetou
beziehungsweise Old Shatterhand. Weiterhin bedient er sich gewisser Anleihen
aus dem Genre des Italo-Westerns.
Der parodistische Effekt ergibt sich im
Film zum einen daraus, dass zwischen dem Winnetou-Pendant Abahachi
und Ranger, der Spiegelfigur zu Old Shatterhand, ein
Konfliktpotenzial aufgebaut wird, weil Ranger eigentlich keine Lust hat,
ständig mit Abahachi durch die Steppe zu reiten, sich anzuschleichen etc.;
mit einem Satz, weil er „mit der Gesamtsituation unzufrieden“ ist, wie eines
der bekanntesten Zitate des Films lautet. Zum anderen lebt der Film von der
Einführung eines homosexuellen Zwillingsbruders von Abahachi mit Namen
Winnetouch, der von Michael Herbig in einer bayerisch-tuntig-tuckigen
Weise gespielt wird, die zum Markenzeichen vieler Herbigschen Parodien
wurde. Diese Figur, Besitzer der Schönheitsfarm Puder Rosa Ranch,
durchbricht Fingernägel feilend und Prosecco nippend die „knallharten“
Formelemente des Italo-Westerns.
Abahachi, der Apachenhäuptling, dürfte
nicht nur eine Verballhornung von „aber hatschi“, sondern vom Namen her vor
allem eine doppelte Anspielung auf Winnetou und das Halbblut Apanatschi,
einen Original-Karl-May-Film der Sechziger Jahre, sein, wie auch auf eine
andere Figur aus Karl Mays Büchern: Hadschi Halef Omar.
Der Name seines Blutsbruders Ranger
erinnert an den beliebten Darsteller Stewart Granger, der in drei
Karl-May-Verfilmungen Old Surehand verkörperte. Außerdem ist er eine
Anspielung auf eine frühere beliebte amerikanische Westernfigur namens „Lone
Ranger“. Der Lone Ranger war ebenfalls im Auftrag der Gerechtigkeit
unterwegs.
Winnetouch, Abahachis schwuler
Zwillingsbruder, persifliert eindeutig Winnetou höchstpersönlich, seine zur
Beauty-Farm umgebaute Puder Rosa Ranch ist eine Anspielung auf die „Ponderosa-Ranch“
der Familie Cartwright aus der TV-Western-Serie Bonanza.
Erwähnenswert ist auch die Anspielung auf
Uschi Glas, die in Winnetou und das Halbblut Apanatschi ein
Indianermädchen gespielt hat, bei der Namensgebung für die verführerische
Filmschönheit Uschi.
Der Indianer-Großvater heißt Grauer
Star. Möglicherweise stand bei ihm der weise, weißhaarige Klekhi-Petra aus
Winnetou I Pate. Unverkennbar ist bei dieser Rolle auch die Parodie
von Elvis Presley („Grauer Star has left the building“), was gerade durch
den Rocktitel „Tomahawk-a-lula“ deutlich wird. Szenen mit dieser Rolle sind
nur in der langen Fassung („Extra Large“) enthalten.
Der Name des Geschäftsmannes Santa
Maria ist an den Bösewicht Santer aus Winnetou I und aus Der
Ölprinz angelehnt. Sein Handlanger Hombre entstammt vermutlich dem
US-Western Man nannte ihn Hombre mit Filmlegende Paul Newman in der
Hauptrolle.
Der Restaurantführer Dimitri ist kein
stilechter Grieche. Eventuell dient er eher als Stellvertreter für einen
Mexikaner, zumal seine Taverna in Mexiko liegt. Die Figur gab es
jedoch auch schon vorher in der Bullyparade als Talkmaster im „Klatschcafé
mit Dimitri“, eine Serie innerhalb der Bullyparade.
- Quelle: Wikipedia.de -
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Rund 12 Mio. Deutsche haben den Film
Der Schuh des Manitu gesehen und damit gut 65 Mio. Euro eingespielt.
In Österreich wurde der deutsche Blockbuster mit 1,78 Mio. Besuchern zum
bislang erfolgreichsten Film. Mit diesen Einnahmen stellte der Film, der
sich 27 Wochen in den Kino-Top-10 hielt, einen neuen Rekord auf. Die
Drehkosten betrugen 4,5 Mio. Euro. Geschätzte 9 Mio. Euro sind an Herbig
zurückgeflossen. Fast genau ein Jahr nach seinem Erststart kam der Film noch
ein zweites Mal in einer etwas verlängerten, so genannten „Extra
Large“-Version (Abkürzung im Artikel: „XL“)
in die Kinos. Hierzu wurden die schon in den Videotheken erschienenen DVDs
zurückbeordert.
Bild: Constantin Film
Der Film erhielt etliche Auszeichnungen! U.a:
Deutscher Comedypreis: „Beste Kino-Komödie“
Bambi: Bester Film national
Bayerischer Filmpreis: „Beliebtester Film“ (Publikumspreis)
Box Office Germany Award: „Bogey“ in Platin
für 5 Mio. Kinobesucher in 50 Tagen
Bild: Constantin Film
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