Oktoberfest 1900 ist eine sechsteilige deutsch-tschechische
Fernsehserie der Head-Autoren Christian Limmer und Ronny Schalk nach einer
Idee von Alexis von Wittgenstein mit Mišel Matičević, Martina Gedeck,
Francis Fulton-Smith, Klaus Steinbacher, Mercedes Müller, Brigitte Hobmeier
und Maximilian Brückner.
Auf Netflix wurde die Serie am 1. Oktober 2020 unter dem
Titel Oktoberfest: Beer & Blood veröffentlicht. |
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Die Serie spielt in München im Jahr 1900. Die Macht geht von den
Brauereien als größten Arbeitgebern der Stadt aus sowie von den in deren
Gunst stehenden Wiesnwirten, die die Schanklizenzen für das Oktoberfest
innehaben. Curt Prank ist ein Großbrauer aus Franken, der auf dem
Oktoberfest expandieren möchte. Allerdings erhält er als Auswärtiger weder
eine Schanklizenz, noch darf sein fränkisches Bier ausgeschenkt werden.
Mittels Erpressung, Bestechung und Auftragsmord gelingt es Prank, fünf
nebeneinanderliegende Wirtsparzellen zu ergaunern, auf denen er seine
Bierburg errichten möchte.
Der Plan bringt kleine Münchner Traditionsbrauereien wie den Deibel
Bräu der Familie Hoflinger an den Rand der Existenz und löst einen
harten Überlebenskampf aus. Zu Pranks Konkurrenten zählt auch Anatol
Stifter, der Geschäftsführer Münchens größter Brauerei Capital Bräu AG. Um
seine Pläne zu verwirklichen, verspricht Prank diesem sogar die Hand seiner
Tochter Clara. Außerdem entwickelt sich zwischen Clara und Roman Hoflinger,
dem Sohn der Brauereifamilie, eine Liebesbeziehung, die Pranks Pläne
gefährdet.
Interview mit Hauptdarsteller Klaus Steinbacher:
Hier
- Quelle: Wikipedia.org -
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Als Inspiration für die Figur Curt Prank diente der fränkische Wiesnwirt
Georg Lang. Dieser bekam für das Oktoberfest 1898 die „I. Bayerische
Riesenhalle“ mit 6000 Plätzen genehmigt.
Im Jahr 1900 hatte München noch 180 Brauereien, zehn Jahre später
waren es noch 15.
Münchner Wiesnwirte zeigten sich in der Bild-Zeitung verärgert,
Festwirt Christian Schottenhamel nannte die Serie rufschädigend. „Auch wenn
es eine fiktive Darstellung sein soll, ist diese negative Darstellung
schlimm. […] Unsere Gäste werden denken: Das ist heute auch so.“ Clemens
Baumgärtner (CSU), Münchner Wirtschaftsreferent, kritisierte in der
Bild-Zeitung: „Ein Oktoberfest nur auf ein machtbesessenes Milieu
zurückzudrehen, um Publikum zu generieren, ist total daneben. Es hat mit der
Wirklichkeit nichts zu tun.“ Produzent Michael Souvignier dagegen versuchte,
die Bedenken auszuräumen, und betonte, dass es sich um eine fiktionale,
historische Serie handle.
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