Leni … muß fort, kurz Leni ist der Titel eines Filmes des
Allgäuer Filmemachers Leo Hiemer nach einer wahren Begebenheit in der Zeit
des Nationalsozialismus. Der Film erhielt auf mehreren Festivals
Auszeichnungen und ist als „Besonders wertvoll“ eingestuft.
Die Filmhandlung beginnt mit der Geburt des Kindes, das im Film Magdalena –
abgekürzt Leni – heißt, 1937 im Allgäu. Nach einer Nottaufe durch Nonnen
übernimmt das ältere, kinderlose Bauernehepaar Johann und Alwina Aibele Leni
als Pflegekind. Der Pflegevater ist zunächst sehr reserviert und sieht das
Kind anfänglich nur als Belastung, entwickelt dann aber eine besonders
intensive Bindung zu ihm. Als Lenis leibliche Mutter nach etwa fünf Jahren
auftaucht, um ihr Kind wenigstens einmal zu sehen, wird – da die Fremde
offenbar gesehen wurde und im Dorf Gerüchte über das kleine Kind der alten
Leute umgehen – der Aufenthaltsort des Kindes bekannt und vom
übereifrig-regimetreuen Bürgermeister an den NS-Gauleiter denunziert. Sie
forschen nach und informieren die Aibeles, dass Leni, obwohl getauft, nach
den Nürnberger Gesetzen nicht arisch ist. Lenis Mutter kommt ein letztes Mal
auf den Hof, um Abschied zu nehmen. Der Antisemitismus ist nun auch im Dorf
stark. Selbst der Pfarrer ist keine Ausnahme. Als Aibele am Heiligabend
durch einen vom Gemeindediener überbrachten Brief des Bürgermeisters
erfährt, dass Lenis Mutter auf der Flucht ums Leben gekommen sei, werden die
Pflegeeltern vor die Entscheidung gestellt: entweder sie geben Leni fort,
oder den geistig behinderten Bruder des Bauern, der bisher als Knecht auf
dem Hof mitgearbeitet hat. Weder der alte Aibele-Bauer, dem Leni ans Herz
gewachsen ist, noch der aufrechte Dorflehrer können Lenis Abtransport
verhindern.
Quelle: Wikipedia.org
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Realer Hintergrund: Das jüdische Mädchen Leni, mit realem Namen Gabriele
Schwarz, wurde am 24. Mai 1937 in Markt Oberdorf (Ostallgäu) als Tochter
einer aus Augsburg stammenden jüdischen Sängerin geboren. Die Mutter
versteckte ihre Tochter im Alter von drei Wochen bei Bauern auf einem
Einödhof bei Stiefenhofen im Westallgäu. Nachdem das Versteck bekannt
geworden war, kam Leni im Alter von etwa fünf Jahren zunächst ins Waisenhaus
der Vinzentinerinnen nach München. Von dort wurde sie 1943 ins
Vernichtungslager KZ Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet. Eine
Gedenktafel in der Spinnerkapelle am Ortsrand von Oberstaufen und ein
Glasfenster in der Pestkapelle oberhalb Stiefenhofens erinnern heute an das
Schicksal Lenis.
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