Schauspielerinnen
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Elise Aulinger
(* 11. Dezember 1881 in München; † 12. Februar 1965 ebenda)
Mit 22 Jahren erhielt Aulinger am Münchner
Volkstheater ihr erstes Engagement mit der Rolle der Vroni im
Volksstück Der Meineidbauer von Ludwig Anzengruber. Ihre Tätigkeit für den
Rundfunk begann sie 1925 mit der erstmaligen Lesung im Radio von Ludwig
Thomas Die Heilige Nacht, womit sie eine bis heute fortbestehende
Tradition des Bayerischen Rundfunks begründete. Sie selbst las die Erzählung
bis 1960.
Elise Aulinger gilt als Erfinderin der Figur der „Ratschkathl“,
die sie als Marktfrau „Veronika Wurzl“ nicht nur in der Revue-Operette
„Münchner Luft“ verkörperte, sondern auch in ihren auf Schallplatten
gepressten und im Radio gesendeten Mundartvorträgen und als Autorin der „Wurzl-Briefe“,
die im Münchner Sonntagsanzeiger erschienen.
Autor dieser Texte war meist Philipp Weichand. Als einer von nur
sechs Münchner Volksschauspielern und -sängern wurde ihr zu Ehren am
23. September 1977 auf dem Viktualienmarkt – ganz in der Nähe ihres
Geburtshauses in der Blumenstraße – ein Brunnendenkmal enthüllt. Die
Bronzefigur auf dem von Anton Rückel entworfenen Brunnen zeigt sie mit einem
Buch in der Hand in lebhafter Erzählposition. Im Stadtbezirk
Ramersdorf-Perlach ist eine Straße nach ihr benannt. |
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Paula Braend
(* 6. August 1905 in Starnberg; † 4. Oktober 1989 in München; gebürtig
Paula Nanna Braendlein)
Die Tochter eines Börsenmaklers und
Bankiers erhielt nach der mittleren Reife eine Tanzausbildung und nahm
Schauspielunterricht bei Magda Lena. Von 1945 bis 1948 war sie Mitglied des
Ensembles der Münchner Kammerspiele. In den folgenden Jahren arbeitete sie
freischaffend und gastierte an zahlreichen Theatern, insbesondere bis 1984
am Bayerischen Staatsschauspiel in München. In den Heimatfilmen der 1950er
Jahre wurde die kompakte Darstellerin häufig als typische Bauersfrau von
nebenan besetzt. In den 1960er Jahren verlagerte die Volksschauspielerin
ihre Tätigkeit auf das Fernsehen und spielte unter anderem in zahlreichen
Vorstellungen des Komödienstadels unter der Regie von Olf Fischer und
in der ebenso populären Serie Königlich Bayerisches Amtsgericht, wo
sie als „Amalie Wiesmeier“ mehrere Auftritte hatte. Darüber hinaus war Paula
Braend, verheiratete Bauer, auch in Krimiserien wie Der Alte und
Derrick zu sehen.
Sie ruht auf dem Friedhof in Unterhaching.
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Christiane Pearce-Blumhoff
(* 17. Juni 1942 in Steegen bei Danzig, heute Stegna in Polen; † 14.
November 2023 in München)
Geboren wurde Pearce-Blumhoff 1942 bei
Danzig. Nach der Flucht 1945 ließ sich die Familie in München nieder. Schon
als Sechsjährige hatte sie erste Rollen im Kinderfunk, später am Münchner
Gärtnerplatztheater. Frühe Erfolge feiert sie auch im
Komödienstadel.Christiane Blumhoff, deren Stiefvater Franz Leonhard Schadt
Leiter des Münchner Marionettentheaters war, hatte ihren ersten Auftritt im
Alter von neun Jahren in der Oper am Gärtnerplatz. Bundesweit bekannt wurde
sie durch ihre Rollen in der ZDF-Reihe Liebe Babys und … sowie zuvor
im Theaterstadl von Peter Steiner. Sie beherrschte verschiedene
Dialekte wie bairisch, fränkisch, allgäuerisch, hessisch, schwäbisch,
sächsisch oder österreichisch. Insgesamt hatte die Münchnerin rund 150
Fernsehauftritte, zumeist in kleineren Rollen, darunter in den Krimireihen
"Derrick", "Der Alte", "Tatort", "München Mord", "Sturm der Liebe" und "Die
seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger". In der BR-Heimatserie "Dahoam
is Dahoam" spielte sie in 61 Episoden die Figur der Helga Bamberger.
Christiane Blumhoff arbeitete auch als Rundfunksprecherin. Als solche
verkörperte sie auf Bayern 1 über zehn Jahre lang die Comedyfigur der
Kantinenfrau Pfaffinger. Im BR Fernsehen war sie als Off-Sprecherin tätig.
Blumhoff war mit dem Nigerianer Charles Bioudun Pearce verheiratet, der 2004
starb. Sie hatte drei Kinder (zwei Söhne und eine Tochter), darunter der
Schauspieler, Synchronsprecher und Comedian Simon Pearce. Zusammen mit ihrem
Mann führte sie acht Jahre lang ein afrikanisches Lokal. Sie lebte und
arbeitete in München. |
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Marianne Brandt
(* 15. August 1908 in Ingolstadt; † 29. Januar 1995 in München)
1956 gab Brandt in dem Film Zärtliches
Geheimnis ihr Schauspieldebüt. Danach war sie oft im Komödienstadl
und in zahlreichen Filmen und Fernsehserien zu sehen. Unter anderem in
Derrick, Tatort, aber auch in Polizeiinspektion 1,
Schafkopfrennen und in Der Millionenbauer (als Tante Josefa).
sowie bei Meister Eder und sein Pumuckl (als Frau Schröderbach).
Schon in der Hörspielreihe hatte sie Eders Schwester gesprochen. In den
1970er und 1980er Jahren war Brandt zudem wiederkehrend in Filmbeiträgen der
Fahndungsserie Aktenzeichen XY zu sehen.
Brandt starb 1995 nach langer, schwerer
Krankheit in München. |
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Christina Cäcilia Maximiliana Berndl
(* 18. Januar 1932 in München † 10. August 2017 ebenda)
Christa Berndl wurde als Tochter der
Schauspielerin Christa Caporicci und des Gewichthebers Rudolf Ismayr (1932
Olympiasieger in Los Angeles) in München geboren, ihre Großtante war die
Hofschauspielerin Emma Berndl, ihr Urgroßonkel somit Karl Berndl. Schon mit
sechs Jahren stand sie das erste Mal auf der Bühne, mit acht bekam sie ihre
erste Filmrolle in Der Meineidbauer. Zusammen mit
Maxl Graf wurde Christa Berndl 1947 für die damals neue
Kinderhörfunkreihe Christa und Maxl bei Radio München ausgewählt, der
sich zahlreiche Hörfunk- und Hörspielarbeiten anschlossen. Neben ihrer
Karriere am Theater spielte Christa Berndl immer wieder in
Fernsehproduktionen mit. So war sie zum Beispiel in den 1960er Jahren im
Komödienstadel vielfach
Partnerin von Maxl Graf. Es folgten zahlreiche weitere Film- und
Fernsehauftritte, darunter in Die seltsamen
Methoden des Franz Josef Wanninger,
Tatort,
Der Alte, Die wilden
Fünfziger von Peter Zadek. Außerdem hatte sie
Gastauftritte u.a. in Café Meineid und
Polizeiinspektion 1. |
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Luise Deschauer
(* 21. Dezember 1938 in München; † 21. September 2023 ebenda)
Deschauer spielte im deutschen Fernsehen
häufig in Komödien und volkstümlichen Lustspielen mit bayerischem oder
österreichischem Hintergrund, wobei sie ein unterschiedliches Rollenspektrum
von der jugendlichen Liebhaberin, über Bedienstete und Mägde bis hin zu
bösartigen Frauengestalten verkörperte. Häufig wirkte Deschauer dabei in
Produktionen des Bayerischen Rundfunks mit. Dazu gehörten auch die
Meister Eder und sein Pumuckl-Hörspiele. Ab den 1980er Jahren spielte
Deschauer regelmäßig im Fernsehen. Sie war allerdings zunächst häufig nur in
kleinen, wenn auch prägnanten Nebenrollen zu sehen. Später übernahm sie
durchgehende Serienrollen, größere Episodenrollen und Gastrollen.
Durchgehende Serienrollen hatte Deschauer in den Fernsehserien Hans im
Glück (1987) und Löwengrube (ab 1987). Ab 1993 spielte sie die
Rolle der Kathrin Petersen in der Sat1-Serie Ein Bayer auf Rügen.
Von 1995 bis 2001 übernahm sie die durchgehende Serienrolle der Elsa
Fischer in der ZDF-Serie Alle meine Töchter. Ab 1997 folgte die
Rolle der Lotte Marquardt in der ZDF-Serie Tierarzt Dr. Engel.
Von 2003 bis 2004 hatte sie eine durchgehende Rolle in Forsthaus Falkenau.Luise
Deschauer war verheiratet und hatte vier Kinder.Sie starb im September 2023
im Alter von 84 Jahren in München. |
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Ruth Drexel (*
14. Juli 1930 in Vilshofen, Niederbayern; † 26. Februar 2009 in Feldkirchen
bei München)
1974 hatte sie in der Vorabendserie
Münchner Geschichten von Helmut Dietl die Rolle der Wirtin Ruth
Hillermeier, Mutter von Susi, der Freundin der zentralen Figur
Karl „Tscharlie“ Häusler (Günther Maria Halmer). 1983 war sie als
Lisi Schleibinger die Ex-Frau von Franz Münchinger (Helmut Fischer) in
Monaco Franze zu sehen. 1986 spielte sie die „Weißwurst-Paula“
in Franz Xaver Bogners Serie Zur Freiheit. In der Serie Irgendwie
und Sowieso agierte sie als die Bürgermeisterin. Seit 1995 wirkte Drexel
als Resi Berghammer in der Sat.1- und ORF-Serie Der Bulle von Tölz
mit, wo sie die Mutter des von Ottfried Fischer dargestellten „Bullen“
(Kommissar Benno Berghammer) spielte. Zudem spielte sie seit 2004 als
deutsche Miss Marple – in Agathe kann’s nicht lassen – erfolgreich
die Hauptrolle. Für die ARD agierte sie an der Seite von Uschi Glas in der
2004 bis 2006 gedrehten Serie Zwei am großen See. Von 1969 bis zu
seinem Tode 1998 war sie mit dem Schauspieler Hans Brenner liiert. Zuletzt
lebte sie in Feldkirchen bei München, wo sie am 2. März 2009 auch beigesetzt
wurde. |
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Katharina de Bruyn
(* 24. April 1940 in Tegernsee; † 26. Februar 1993 in Traunstein)
Sie verkörperte in ihren Rollen die schöne
Bauerntochter oder die liebenswürdige Ehefrau. Die Tochter eines
Niederländers wurde von Olf Fischer entdeckt und gefördert. Nach einem
langjährigen Engagement an der Tegernseer Dengel-Bühne trat De Bruyn über 20
Jahre lang in zahlreichen Inszenierungen des Komödienstadels im
Bayerischen Fernsehen auf, darunter die Stücke Der Ehestreik (1971)
und Die drei Dorfheiligen (1973). Zudem war sie in mehreren Episoden
von Königlich Bayerisches Amtsgericht und neben Walter Sedlmayr und
Max Grießer in der Polizeiinspektion 1 zu sehen. Seit 1976 spielte
sie Theater an der Kleinen Komödie in München. Daneben arbeitete die
Künstlerin auch für Fernsehproduktionen (Derrick, Der Alte,
Rußige Zeiten) sowie umfangreich für den Hörfunk. So lieh sie ihre
Stimme u. a. verschiedenen Figuren in den Pumuckl-Hörspielen von
Ellis Kaut. Ebenso spielte sie in einigen Folgen der Fernsehserie mit. Die
Schauspielerin starb an Brustkrebs. Sie ruht auf dem Friedhof in Bad Wiessee |
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Hannelore Elsner
(* 26. Juli 1942 als Hannelore Elstner in Burghausen; † 21. April
2019 in München)
Hannelore Elsner wurde 1942 in Burghausen
geboren und wuchs im nahen Altötting auf. Sie spielte in ihrer 60-jährigen
Karriere in über 220 Film- und Fernsehproduktionen mit. In den 1960er- und
70er-Jahren trat sie vermehrt in Unterhaltungsfilmen auf, beispielsweise an
der Seite von Beppo Brem in Allotria in Zell am See (1963), neben
Hansi Kraus in Die Lümmel von der ersten Bank (1967). In den 1970er
Jahren übernahm Elsner anspruchsvollere Rollen und konnte sich in der
Folgezeit als eine gefragte Charakterdarstellerin etablieren. Im Jahr 1986
übernahm sie die Rolle der Charlie in Irgendwie und Sowieso. In
Marcus H. Rosenmüllers Spielfilm Wer’s glaubt, wird selig (2012)
spielte sie eine herrische Schwiegermutter, die nach ihrem plötzlichen Tod
heiliggesprochen werden soll. In dem Filmdrama Kirschblüten – Hanami
(2008) war sie in der Rolle der Trudi Angermeier zu sehen, die nach einer
ärztlichen Untersuchung erfährt, dass ihr Ehemann schwer krank ist uIn
deutsch-tschechischen Produktion Der große Rudolph, einer fiktiven
Filmsatire über das Leben des 2005 verstorbenen Modedesigners Rudolph
Moshammer, spielte sie Moshammers Mutter Else.nd schließlich bei einem
gemeinsamen Ostseeurlaub stirbt. Hannelore Elsner, die zuletzt in München
und Frankfurt am Main lebte, erlag am 21. April 2019 im Alter von 76 Jahren
in einem Münchner Krankenhaus einer fünfjährigen Brustkrebserkrankung,
welche später Metastasen am Magen und anderen Organen bildete. Ihre Urne
wurde auf dem Friedhof von Burghausen beigesetzt. |
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Veronika Fitz
(* 28. März 1936 in Dießen am Ammersee; † 2. Januar 2020 in Bad Aibling)
Veronika Fitz entstammte der bekannten
Schauspieler-Familie Fitz: Sie war die Tochter des Bühnenautors Hans Fitz
und der Opernsängerin Ilse Fitz, die Schwester von Walter Fitz und Gerd Fitz
sowie die Tante von Lisa Fitz und Michael Fitz. Oftmals wird
fälschlicherweise der 27. März als ihr Geburtstag angegeben. Aufgewachsen
ist sie in Dießen am Ammersee. Fitz absolvierte eine Ausbildung an der
Otto-Falckenberg-Schule in München und trat sowohl am Münchner Volkstheater
auf, als auch an den Münchner Kammerspielen. Eine weitere Station ihrer
Karriere waren das Bayerische Staatsschauspiel. Fitz, die ihre erste
kleinere Rolle in dem 1956 erschienenen Film Die Geierwally hatte,
und auch in den Filmkomödien Das Wirtshaus im Spessart (1958) und
Das Spukschloß im Spessart (1960) in einer kleinen Rolle besetzt war,
war ab den 1950er-Jahren in zahlreichen Filmen und Fernsehserien zu sehen,
darunter Der Komödienstadel, Funkstreife Isar 12, Königlich
Bayerisches Amtsgericht, Polizeiinspektion 1, Der
Millionenbauer, Irgendwie und Sowieso und Der Bulle von Tölz.
In der 1982 entstandenen Fernsehserie Zeit genug war Fitz in
sämtlichen sechs Folgen in der Rolle einer Mutter zu sehen. In den Jahren
1983 bis 1985 standen neun Episoden der Familienserie Unsere schönsten
Jahre auf dem Programm. Veronika Fitz war als Traudel Dirscherl zu
sehen. Der große Durchbruch gelang Veronika Fitz neben Helmut Fischer und
Ilse Neubauer in der Fernsehserie Die Hausmeisterin (1987–1992) in
der Titelrolle der Martha Haslbeck. In 47 Folgen der von 1993 bis 1997
ausgestrahlten Kriminal-Fernsehserie Ein Bayer auf Rügen verkörperte
Fitz in einer tragenden Rolle Agnes Oberauer an der Seite von Wolfgang
Fierek. Daran schlossen sich 1997 16 Folgen der Arztserie Frauenarzt Dr.
Markus Merthin an, in der Fitz als Martha Ruckhaberle agierte. Im
Zeitraum 1998 bis 2002 wirkte die Schauspielerin in 20 Folgen der
Familienserie Tierarzt Dr. Engel mit, wo sie die Schwiegermutter
Gerlinde Schneider der von Wolfgang Fierek dargestellten Titelfigur spielte.
Die Schauspielerin lebte mit ihrer Tochter in Prien am Chiemsee. Sie starb
im Alter von 83 Jahren nach langer schwerer Krankheit in Bad Aibling. |
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Therese Giehse
(geborene Therese Gift; * 6. März 1898 in München; † 3. März 1975
ebenda)
Therese Giehse kam 1898 als Tochter des
jüdischen Kaufmannsehepaars Gertrude und Salomon Gift zur Welt. Giehse
gründete Anfang 1933 zusammen mit ihrer Freundin Erika Mann sowie mit deren
Bruder Klaus Mann in München das Kabarett „Die Pfeffermühle“. Mit diesem
emigrierte sie noch im gleichen Jahr, da sie als Jüdin und politisch links
stehende Künstlerin mit der Verfolgung durch die Nationalsozialisten rechnen
musste. Am 20. Mai 1936 heiratete die lesbische Giehse den homosexuellen
englischen Schriftsteller John Hampson-Simpson († 1955), um auf diese Weise
einen britischen Pass zu erhalten und so dem Zugriff der Nationalsozialisten
entgehen zu können. Nach 1945 stand sie in München, Berlin, Salzburg und
auch in Wien auf der Bühne. Therese Giehse starb 1975 drei Tage vor ihrem
77. Geburtstag in München. Während der Gedenkfeier in den Münchner
Kammerspielen starb der Regisseur Paul Verhoeven an Herzversagen, als er
während der ersten Sätze seines Nachrufs auf Giehse zusammenbrach. Therese
Giehse wurde auf ihren eigenen Wunsch auf dem Friedhof Fluntern in Zürich
begraben. Am 10. November 1988 wurde Giehse mit einer Briefmarke der
Dauermarken-Serie Frauen der deutschen Geschichte geehrt. Da es sich
bei dem Wert der Marke seinerzeit um das Standardporto für Briefe handelte,
wurde Giehse hierdurch auch einer größeren Öffentlichkeit bekannt. In
München-Neuperlach wurden die Therese-Giehse-Allee sowie der
U-Bahnhof Therese-Giehse-Allee nach ihr benannt. |
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Carlamaria Heim
(* 2. März 1932 in München; † 9. April 1984 ebd., Suizid)
Carlamaria Heim war vor allem in
Produktionen des Bayerischen Rundfunks zu sehen, so in den populären
Fernsehserien Meister Eder und sein Pumuckl in einer wiederkehrenden
Rolle als Frau Bernbacher und Die Wiesingers als Köchin
Babett. In Helmut Dietls Münchner Geschichten wirkte sie ebenso
mit wie in Monaco Franze - Der ewige Stenz. 1973 stand sie auch für
die Folge Ein Funken in der Kälte der Krimiserie Der Kommissar
vor der Kamera. Carlamaria Heim war mit dem Schauspieler und Kabarettisten
Joachim Hackethal verheiratet. Am 26. April 2001 wurde im Münchner Stadtteil
Haidhausen am Haus Johannisplatz 10 eine Gedenktafel für Carlamaria Heim
enthüllt. Nach ihr ist auch eine Straße in München benannt. Die
Carlamaria-Heim-Straße befindet sich in der Nähe der Theresienwiese. |
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Ruth Kappelsberger
(* 13. November 1927 in München; † 5. September 2014 in Berg am Starnberger
See)
Ruth Kappelsberger erhielt bereits im Alter
von sechs Jahren Ballettunterricht und absolvierte die Schauspielschule
Hannover. 1946 bis 1948 trat sie in den Programmen des legendären Münchner
Nachkriegs-Kabaretts Die Schaubude auf. Kappelsberger kam 1946 als
Sprecherin zum Bayerischen Rundfunk und gehörte seit 1954 zu den ersten
Ansagerinnen im deutschen Fernsehen. Zudem wirkte die Schauspielerin in den
TV-Serien Königlich Bayerisches Amtsgericht, Drei sind einer
zuviel, Das Damenkränzchen und Der Gerichtsvollzieher mit
und war in zahlreichen Komödienstadln zu sehen. Bis heute legendär sind die
vom BR produzierten, in den 80er-Jahren jeden Samstagvormittag im Hörfunk
gespielten Stücke Er und Sie mit Walter Sedlmayr. Ruth Kappelsberger
starb am 5. September 2014 im Alter von 86 Jahren in Berg am Starnberger See
und wurde beigesetzt auf dem Friedhof in Aufkirchen im Grab ihres Ehemannes
Fred Bertelmann. |
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Liesl Karlstadt
(eigentlich Elisabeth Wellano; * 12. Dezember 1892 in München; † 27.
Juli 1960 in Garmisch-Partenkirchen)
Elisabeth Wellano wurde als fünftes von
neun Kindern eines italienischstämmigen Bäckermeisters in Schwabing geboren.
Sie war Verkäuferin im neu gegründeten Kaufhaus von Hermann Tietz (Hertie).
Doch das befriedigte das musikbegabte Mädchen nicht, das mehrere
Musikinstrumente beherrschte. Es zog sie auf die Bühne. Mit 17 Jahren kam
sie zu den Münchner Volkssängern und von da zur Volksbühne und zum Kabarett.
1911 traf sie auf Karl Valentin. Valentin erspürte im Kitsch der Liedertexte
das komische Talent der Sängerin, fand auch als Mann Gefallen an der jungen
Künstlerin und machte sie zu seiner Bühnenpartnerin. Ihren Künstlernamen „Liesl
Karlstadt“ hat sie zusammen mit Karl Valentin in Anlehnung an den damals
sehr berühmten Münchner Gesangshumoristen Karl Maxstadt ausgewählt. In den
25 Jahren ihrer Zusammenarbeit entstanden annähernd 400 Sketche und
Komödien. Dabei fiel ihr oft der Part zu, eine skurril-chaotische Situation
durch gesunden Menschenverstand und weibliche Intuition zu entwirren. Die
Szene um den Buchbinder Wanninger ging gar als geflügeltes Wort für
mehrfaches Verbinden beim Telefonieren in die Umgangssprache ein. Liesl
Karlstadt war nicht nur Partnerin, sondern auch Ideengeberin für Dialoge und
Sketche, organisierte, soufflierte und half dem hypochondrisch veranlagten
Exzentriker Valentin auch psychisch über die Runden. Als Karl Valentin 1934
sein und ihr ganzes Vermögen in ein zweifelhaftes Museumsprojekt (Panoptikum)
steckte und damit insolvent wurde, dann auch noch mit Annemarie Fischer als
neuer Partnerin auftrat, fiel sie in eine tiefe Krise. Die Rolle der immer
Heiteren und Gutgelaunten vermochte sie nicht mehr zu spielen. Sie sah
keinen Ausweg mehr und versuchte am 6. April 1935 sich das Leben zu nehmen.
Dem Sprung in die Isar folgte ein langer Klinikaufenthalt. Es wurde klar,
dass nicht nur die vielen Rollenwechsel, sondern vor allem die zu enge
Bindung an ihren Bühnenpartner, den verheirateten Familienvater Karl
Valentin, all ihre Energie über Gebühr beansprucht hatten. Im Januar 1948
trat sie noch einmal zusammen mit Karl Valentin in der Münchner
Kleinkunstbühne Der Bunte Würfel auf. Nach Karl Valentins Tod (1948) war
Liesl Karlstadt auch in ernsten Rollen in den Münchner Kammerspielen und am
Residenztheater engagiert. Liesl Karlstadt starb am 27. Juli 1960 im Alter
von 67 Jahren an einer Gehirnblutung bei einem Ausflug in die Berge von
Garmisch-Partenkirchen. |
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Amsi Kern,
geboren Amalie Helfrich (* 18. September 1922 in München; † 31.
Oktober 2002 in Prien a.Chiemsee)
Amsi Kern, geboren als Amalie Helfrich,
stammte aus einer kleinbürgerlichen Münchner Familie, in der volkstümliche
Musik und Gesang gepflegt wurden. Ihre künstlerische Karriere begann Ende
der 1930er Jahre in München auf der Bühne des legendären Münchner Theater am
Platzl als Partnerin von Weiß Ferdl, wo sie in bayerischen Volksstücken im
Rollenfach der jugendlichen Liebhaberin auftrat. 1964 übernahm Kern
gemeinsam mit ihrem Mann zusätzlich zum Tegernseer Volkstheater auch
das Chiemgauer Volkstheater. Nach der Scheidung von ihrem Mann führte Kern
das Chiemgauer Volkstheater alleine weiter und förderte in der Folgezeit
viele Nachwuchstalente, darunter bekannte Schauspieler und Schauspielerinnen
wie Egon Biscan, Michaela Heigenhauser und Kathi Leitner. 1984 übergab sie
die Leitung des Theaters an ihren Sohn, den Schauspieler Bernd Helfrich, und
dessen Frau, die Schauspielerin Mona Freiberg. Kern trat auch nach ihrem
Rückzug als Theaterleiterin weiterhin als Schauspielerin am Chiemgauer
Volkstheater auf. Sie wechselte später ins Rollenfach der komischen Alten,
einem Rollentypus, dem sie bis kurz vor ihrem Tod treu blieb. Kern spielte
ab den 1960er Jahren auch mehrmals im Komödienstadel. In den 1970er
Jahren spielte sie in der ZDF-Serie Königlich Bayerisches Amtsgericht
mit. Für ihre künstlerischen Verdienste wurde Amsi Kern im Juli 2000 vom
bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber mit dem Bayerischen
Verdienstorden ausgezeichnet. Amsi Kern starb am 31. Oktober 2002 an
Herzinsuffizienz und wurde auf dem Gemeindefriedhof in Söllhuben in der
Gemeinde Riedering beigesetzt. |
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Marianne Lindner
(* 11. Dezember 1922 in Bad Blankenburg; † 24. November 2016 in Gmund am
Tegernsee; gebürtig Marianne Lang)
Die Tochter eines Schuhhändlers wuchs bis
zu ihrem 18. Lebensjahr in Thüringen auf. Nach der mittleren Reife
absolvierte sie eine dreijährige kaufmännische Lehre. Als Sekretärin kam sie
nach Bayern und nahm Schauspielunterricht. Von 1948 bis 1968 leitete sie
zusammen mit Siegfried Lindner die „Siegfried-Lindner-Bühne“. 1961 gab ihr
Olf Fischer in dem Bauernschwank Die drei Eisbären beim
Komödienstadel die Rolle der tyrannischen Haslocherin, womit ihr der
endgültige Durchbruch gelang. Etwa 20 Komödienstadel folgten und machten
Marianne Lindner populär. Sie verkörperte in ihren Rollen die
temperamentvolle „Beißzange“ mit der spitzen Zunge. Neben ihren zahlreichen
Gastspielen auf den Theaterbühnen von München wirkte die Schauspielerin auch
immer wieder an Filmen und Fernsehreihen mit. Sie war u. a. in den Serien
Königlich Bayerisches Amtsgericht, Der Alte, Familie Meier,
Irgendwie und Sowieso, Peter Steiners Theaterstadl und Der
Bulle von Tölz zu sehen. 1983 spielte sie an der Seite von Gerhard Polt
und Gisela Schneeberger in der Komödie Kehraus. Nach ihrem 80.
Geburtstag im Jahr 2002 zog sich Marianne Lindner in den Ruhestand zurück.
2008 jedoch kehrte sie zum Fernsehen zurück und spielte in der Serie Zur
Sache, Lena und in Mein Gott, Anna. Seit 1964 war sie auch als
Hörspielsprecherin beim Bayerischen Rundfunk tätig. Auch hier war sie
überwiegend in bayerischen Volksstücken zu hören. Die Mutter von zwei
Töchtern war seit 1971 geschieden. Sie lebte bis zu ihrem Tod in Gmund am
Tegernsee. |
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Margot Mahler
(* 24. September 1948 in Straubing; † 27. September 1997 in München;
gebürtig Margot Huber)
Mahlers Filmkarriere begann Ende der
1960er-Jahre mit Nebenrollen in seichten Komödien, darunter Wenn die
tollen Tanten kommen mit Rudi Carrell und Ilja Richter. Dann war sie
etwa ein Jahrzehnt vor allem in Lederhosenfilmen wie Die liebestollen
Lederhosen mit Bettina Bougie zu sehen. Zunehmend trat sie auch im
erfolgreichen Komödienstadel des Bayerischen Rundfunks auf und in
zahlreichen Fernsehserien, darunter Königlich Bayerisches Amtsgericht,
Münchner Geschichten, Kanal fatal und Meister Eder und sein
Pumuckl. Margot Mahler, die beim Theater auch als Autorin arbeitete, war
bekannt für ihre naiv-kindliche Ausdrucksweise und ihr schrilles Organ. Ihre
letzten Rollen spielte sie 1997 in dem Film Muttertag und neben
Ottfried Fischer in Der Bulle von Tölz. Kurze Zeit später starb sie
an einer Krebserkrankung. Sie wurde auf dem Neuen Südfriedhof in München
beigesetzt (Grab Nr. 301-U1-43a). |
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Rosl Mayr (*
30. Dezember 1895 in Regensburg; † 26. Juni 1981 in München)
Mayr war eine begabte Charakterdarstellerin
und seit den 1950er-Jahren in mehreren Kinofilmen zu sehen, u. a. neben
Heinz Rühmann in Der Pauker (1958). Sie wirkte außerdem in bekannten
Fernsehserien wie Funkstreife Isar 12 mit Wilmut Borell und Karl
Tischlinger, Der Alte, Münchner Geschichten und als Gattin des
Totengräbers in Königlich Bayerisches Amtsgericht mit. Ferner war sie
in zahlreichen Episoden der beliebten Sendereihe s'Fensterl zum Hof
mit Elfie Pertramer zu sehen. In den 1970er-Jahren verlegte sie sich fast
ausschließlich auf Nebenrollen als grantelnde, schrullige Alte in
Sex-Streifen, darunter alleine sechs Folgen des Schulmädchen-Reports.
Große Bekanntheit erreichte sie mit der Rolle der lästigen Frau Gmeinwieser
in der Unterhaltungsserie Polizeiinspektion 1. Sie starb während der
Dreharbeiten zur ersten Staffel von Meister Eder und sein Pumuckl.
Die Synchronisation ihrer Figur wurde daraufhin von Anton Feichtner
vollendet, der ihre krächzende Stimme gut imitieren konnte. Rosl Mayr wurde
auf dem Münchner Ostfriedhof beigesetzt. |
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Elfie Pertramer,
eigentlich Elfriede Bernreuther (* 18. November 1924 in München,
Bayern; † 16. November 2011 ebenda)
Elfie Pertramer wuchs in einer
Künstlerfamilie auf. Zu Beginn ihrer schauspielerischen Tätigkeit agierte
sie als Kabarettistin in den Münchner Kabaretts Wespennest und
Bunter Würfel. Danach drehte sie, ihrem bayrischen Idiom entsprechend,
zahlreiche Heimatfilme und war als Volksschauspielerin auf Heimatbühnen
aktiv. Immer wieder auch sprach sie Rollen in Hörspielen beim Bayerischen
Rundfunk und agierte in Unterhaltungssendungen. Nach der Verfilmung der
Lausbubengeschichten spielte sie vorwiegend in den Dirndl-und-Jodl-Filmen
der frühen 1970er-Jahre. Elfie Pertramer zog 1971 aus persönlichen Gründen
für einige Jahre nach Sardinien. Sie lebte auch einige Zeit in Italien. Dort
schrieb sie auch ihre beiden Bücher. Danach kehrte sie wieder zurück und
arbeitete erneut für Hörfunk und Fernsehen. Sie mixte ältere Aufnahmen aus
dem BR-Archiv mit Szenen aus dem S’Fensterl zum Hof, einer seinerzeit
erfolgreichen Fernsehserie, stellte diese neu zusammen und kommentierte sie
mit Erinnerungen. Ihr Sohn Wolfi Fischer ist seit den 1970er-Jahren oft als
Darsteller in Fernsehserien des Bayerischen Rundfunks aufgetreten.
Elfie Pertramer verstarb am 16. November
2011 kurz vor ihrem 87. Geburtstag in München und wurde am Westfriedhof
beigesetzt. |
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Barbara Rudnik
(* 27. Juli 1958 in Wehbach/Sieg; † 23. Mai 2009 in Wolfratshausen)
Ihre erste größere Filmrolle spielte Rudnik
in Beate Klöckners 1981 gedrehtem Debütfilm Kopfschuß, der 1982 bei
den Filmfestspielen von Cannes vorgestellt wurde. Parallel zur Filmarbeit
war sie in der Münchner Off-Theaterszene engagiert. Danach blieb Rudnik eine
bei Film und Fernsehen gefragte Darstellerin. Sie spielte in über 45
deutschen und internationalen Produktionen Hauptrollen. So auch in Niki
Lists 1985 gedrehtem Film Müllers Büro und in der Rolle als "Gräfin"
in der bayerischen Kultserie Irgendwie und Sowieso. Medienberichte
vom 26. April 2008, wonach bei Rudnik im Dezember 2005 Brustkrebs
diagnostiziert worden war, wurden von ihrem Management bestätigt. Ab August
2008 trat sie wieder in die Öffentlichkeit. So besuchte sie die Premiere des
Films Der Baader Meinhof Komplex in München und trat in der Sendung
Johannes B. Kerner auf. Barbara Rudnik erlag ihrem Krebsleiden am 23. Mai
2009. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Münchner Nordfriedhof. |
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Maria Singer
(* 1. Februar 1914 in Ebenzweier, Altmünster am Traunsee; † 4. Juni 2003 in
Aschheim)
Im Jahr 1964 wurde Singer von August
Everding für die Münchner Kammerspiele verpflichtet, wo sie u.a. an der
Seite von Therese Giehse und Walter Sedlmayr spielte. 1972 wirkte sie bei
den Salzburger Festspielen mit. Neben ihren Bühnenrollen trat die
Schauspielerin seit den 1960er-Jahren verstärkt auch in Film und Fernsehen
auf, darunter Publikums-Erfolge wie der Komödienstadel, Kir Royal,
Weißblaue Geschichten, Die Scheinheiligen und Der Bulle von
Tölz. Sie arbeitete mit Hans Moser, Heinz Rühmann, Rainer Werner
Fassbinder, Gerhard Polt und Franz Xaver Bogner. Nebenbei war sie als
Sprecherin für den Bayerischen Rundfunk tätig. Im Jahr 1999 war Maria Singer
mit dem Stück Der Bauer als Millionär zum letzten Mal auf einer
Münchner Theaterbühne zu sehen. Bis zuletzt war sie an Fernsehproduktionen
beteiligt. Im Jahr 2003 starb sie im Alter von 89 Jahren in Aschheim bei
München. |
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Erni Singerl
(* 29. August 1921 in Puch bei Fürstenfeldbruck; † 30. Juli 2005 in München;
eigentlich Ernestine Kremmel)
Sie verkörperte mit Energie, Witz und
Durchsetzungsvermögen die resolute, grantelnde, aber durch und durch
gutherzige Münchner „Dame“.Der große Durchbruch gelang der nur 1,54 m großen
Schauspielerin durch das Fernsehen. Ende der 1950er-Jahre startete der
Komödienstadel im Bayerischen Rundfunk. Zudem spielte sie hier mit Volksschauspielern wie Gustl Bayrhammer, Maxl Graf, Ludwig Schmid-Wildy oder Max Grießer. Neben
Gastspielen in weniger anspruchsvollen Klamaukfilmen in den 1970er-Jahren
folgten zahlreiche Auftritte in beliebten TV-Serien, in denen sie stets
Frauenrollen mit losem Mundwerk und kämpferischer Natur verkörperte.
Deutschlandweit bekannt wurde Singerl ab den 1980er-Jahren, z.B. als
resolute Haushälterin für Frau von Soettingen in Monaco Franze,
als streitbare Witwe und Campingplatzbetreiberin in Heidi und Erni,
als Mutter von Baby Schimmerlos in Kir Royal, als
abergläubische Haushälterin Frau Eichinger in Meister Eder und
sein Pumuckl und in Café Meineid. Im März 2005 erlitt Erni
Singerl während eines Besuchs des Zirkus Krone einen Schwächeanfall. Im Juli
musste sie erneut im Krankenhaus behandelt werden. Am 30. Juli starb sie in
ihrem Haus in München-Trudering und wurde im engsten Familienkreis auf dem
Ostfriedhof beigesetzt. Freunde und Öffentlichkeit wurden erst nach der
Beerdigung über Singerls Tod informiert. |
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Maria Stadler
(* 26. Mai 1905; † 5. Dezember 1985)
Maria Stadler spielte ihre ersten
Filmrollen bei der UFA. Dort wurde sie in volkstümlichen Komödien und in
Heimatfilmen eingesetzt. Diesem Genre blieb sie auch in zahlreichen Rollen
in den Spielfilmen der Wirtschaftswunderzeit treu. Ende der 1960er Jahre
spielte sie in einigen Filmen des sog. Neuen Deutschen Films mit, unter
anderem in Jagdszenen aus Niederbayern unter der Regie von Peter
Fleischmann. Auch in einigen Sexkomödien der damaligen Zeit wirkte sie,
stets züchtig bekleidet, in kleinen Nebenrollen mit. Maria Stadler war auf
den Typus der prägnanten Nebendarstellerin festgelegt. In ihren kurzen
Auftritten, meistens als Magd, Haushälterin oder Nachbarin, blieb sie als
Charakterdarstellerin in Erinnerung. Bekanntheit erlangte Maria Stadler
gegen Ende ihrer aktiven künstlerischen Laufbahn vor allem durch ihre
Fernsehrollen. Sie übernahm dabei hauptsächlich wiederkehrende
Episodenrollen und Gastrollen. So auch im Königlich Bayerischen Amtsgericht,
Münchner Geschichten oder Meister Eder und sein Pumuckl. |
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Ingeborg Sassen-Haase
(* 20. September 1919; † unsicher: 7. Februar 1997 in Augsburg)
Ingeborg Sassen-Haase wirkte in mehreren
bekannten Fernsehserien mit, darunter in Aktenzeichen XY … ungelöst
und Tatort. Einem breiten Publikum bekannt wurde sie in der Rolle als Eders
Nachbarin Frau Hartl in der TV-Serie Meister Eder und sein Pumuckl
mit Gustl Bayrhammer. Auftritte hatte sie aber ebenso in SoKo München,
beim Tatort und im Herbert & Schnipsi Film Muttertag. |
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Franziska Stömmer
(* 16. September 1922 in Eichendorf; † 21. Juni 2004 in München)
Nach einem Studium an der Schauspielschule
von Otto Falckenberg war Stömmer bereits in den 1940er-Jahren auf Bühnen in
Reichenberg und München zu sehen, unterbrach aber ihre Karriere auf Wunsch
ihres Mannes Wolfgang Eichberger (1911-1963). Erst Ende der 1950er-Jahre
kehrte sie als Schauspielerin zurück und wirkte in einigen Filmen, TV-Serien
(u.a. Königlich Bayerisches Amtsgericht, Meister Eder und sein
Pumuckl und Die zweite Heimat – Chronik einer Jugend) und an
Rundfunk-Hörspielen mit. Breitere Bekanntheit erlangte sie als Oma Soleder
zuerst in der Rundfunkserie Die Grandauers und ihre Zeit an der Seite
von Karl Obermayr und Ilse Neubauer und dann bundesweit in der TV-Serie
Löwengrube (1989 bis 1992), wo sie an der Seite von Jörg Hube und
Christine Neubauer agierte. Ende der 1990er-Jahre zog die verarmte
Schauspielerin in ein Münchner Altenheim, wo sie 2004 verstarb. |
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Erna Waßmer,
auch Erna Wassmer oder Erna Bayerl (* 5. August 1933; † 30.
März 2016 in Unterbrunn)
Erna Waßmer stand seit ihrer Jugend auf den
Bühnen verschiedener bayerischer Volkstheater. Als Peter Steiner 1980 seinen
Theaterstadl gegründet hatte, war sie von Anfang an präsent und hatte auch
im Fernsehen Auftritte beim Königlich Bayerischen Amtsgericht, Franz
Xaver Brunnmayr, Polizeiinspektion 1, Löwengrube und den Weißblauen
Wintergeschichten. Auch beim Komödienstadl hatte sie etliche Auftritte.
Bis zuletzt war sie noch mit Peter Steiners Tochter Gerda Steiner auf der
Bühne zu sehen. Einem bundesweiten Publikum wurde sie als Haushälterin
Martha Brunnacker in der deutschen Arztserie Dr. Stefan Frank – Der Arzt,
dem die Frauen vertrauen bekannt. |
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Annemarie Wendl-Kleinschmidt
(* 26. Dezember 1914 in Trostberg an der Alz, Bayern; † 3. September 2006 in
München)
Annemarie Wendl stammte aus einer einstmals
wohlhabenden bayerischen Familie. In den späten 1960er und 1970er Jahren
wirkte sie in diversen deutschen Sexfilmen mit, allerdings immer züchtig
bekleidet. Schon damals gab sie in Filmen wie Dr. Fummel und seine
Gespielinnen Kostproben ihrer Schlagfertigkeit. 1975 gab Rainer Werner
Fassbinder ihr die Rolle der Mutter im Fernsehfilm Ich will doch nur, daß
ihr mich liebt. 1978 spielte sie in Wolfgang Petersens Fernsehfilm
Schwarz und weiß wie Tage und Nächte; 1981 wirkte sie in der Rolle der
Aufseherin in Rainer Wolffhardts Miniserie Die Rumplhanni mit. Seit
dem Beginn der Fernsehserie Lindenstraße (1985) verkörperte sie die
Rolle der scharfzüngigen Hausmeisterin Else Kling. Im Dezember 2005, zwanzig
Jahre nach ihrem ersten Auftritt, gab sie ihr Ausscheiden aus der Serie aus
gesundheitlichen Gründen bekannt. Am 28. Mai 2006 wurde die letzte
Lindenstraße-Folge (Nr. 1069) mit Else Kling ausgestrahlt.Wendl verstarb
am Nachmittag des 3. September 2006 an Herzversagen. Am 13. September 2006
wurde sie auf dem Münchener Nordfriedhof beigesetzt. |
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Elisabeth Welz
(* 1924; † 3. Oktober 1997)
Ihre Paraderolle war die „Tante Anna“ in
der fränkischen Komödie Schweig, Bub!, in der sie u. a. häufig im
Schauspielhaus ihrer Heimatstadt Nürnberg, aber auch im Theater rechts der
Isar in München auftrat. Bundesweit trat sie das erste Mal 1972 im zweiten
Teil des Schulmädchen-Reports in Erscheinung. Bis 1979 folgten ca. 11
weitere Filme dieses Genres (u. a. Krankenschwestern-Report). In
diesen Filmen verkörperte Welz meist die Rolle der älteren strengen Dame
oder die einer Mutter. 1979 stand Welz das erste Mal mit Gerhard Polt vor
der Kamera, fortan wirkte sie in fast allen seinen Filmen mit, u. a. 1983 in
Kehraus, 1988 in Man spricht deutsh oder 1991 in Herr Ober!.
Von 1987 bis 1990 übernahm sie die Rolle der Haushälterin in der ARD-Serie
Die glückliche Familie. Weitere Film- u. Serienrollen sowie
Sprechrollen in Hörspielen folgten bis zu ihrem Tod 1997. Zuletzt lebte
Elisabeth Welz in Baldham, Gemeinde Vaterstetten, im Osten von München. |
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