Schauspieler
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Helmut Alimonta
(* 4. Dezember 1915 in München; † 20. April 2004 ebenda)
Seit 1958 stand Helmut Alimonta daneben vor
Film- und Fernsehkameras, doch beschränkte sich seine Tätigkeit dort häufig
nur auf Nebenrollen. So sah man ihn in den 1960er Jahren in verschiedenen
Folgen der Krimiserien Isar 12 und Kommissar Freytag, ab den 1970er Jahren
spielte er in drei Tatort-Folgen und in zwei Episoden der ARD-Vorabendserie
Polizeiinspektion 1, aber auch in einigen seichten Sexfilmen. Eine seiner
letzten Rollen war die des Herrn Karger, den er zwischen 1989 und
1997 in 33 Folgen der ZDF-Serie Forsthaus Falkenau verkörperte. |
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B |
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Hans Baur (*
8. August 1910 in Eresing ; † 21. Dezember 1986 in München)
Für die Film- und Fernsehzuschauer
entwickelte sich Hans Baur erst ab den 1950er Jahren zu einem vertrauten
Gesicht, zunächst vor allem durch TV-Fassungen von Bühnenstücken und
Literaturverfilmungen. So spielte er u. a. in Das Spukschloss im Spessart
(1960), Der Tod läuft hinterher (1967) oder Die Wiesingers
(1984). Besonders populär war seine Rolle als Amtsgerichtrat Stierhammer
in Georg Lohmeiers 53-teiliger Serie Königlich Bayerisches Amtsgericht
(1969–1972) an der Seite von Georg Blädel und allen wichtigen
Volksschauspielern dieser Zeit. Hans Baur war wegen seiner sonoren Stimme
prädestiniert für den Erzähler bei zahlreichen Kinderhörspielen, darunter
Der Räuber Hotzenplotz, Die kleine Hexe und Das kleine
Gespenst. Darüber hinaus war der Schauspieler noch in einigen
Radiohörspielen des Bayerischen Rundfunks aus der Kinderserie Meister
Eder und sein Pumuckl in Nebenrollen zu hören, z. B. als Meister
Eders befreundeter Handwerker Bernbacher in der Folge Das
Spanferkelessen, nach dem gleichnamigen Buch von Ellis Kaut. Sein Grab
befindet sich auf dem Friedhof in Feldafing. |
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Adolf Gustav Rupprecht Maximilian
Bayrhammer (* 12. Februar 1922 in München; † 24.
April 1993 in Krailling)
Bundesweit bekannt wurde Gustl Bayrhammer
durch die Rolle des Tatort-Kommissars „Melchior Veigl“, den er von 1972 bis
1981 spielte. In den 1980er- und 1990er-Jahren fungierte er als Sprecher und
Darsteller in den Weißblauen Geschichten. Außerdem absolvierte er zahlreiche
Gastauftritte in bekannten Fernsehserien des Bayerischen Rundfunks, darunter
Münchner Geschichten, Polizeiinspektion 1 und Königlich Bayerisches
Amtsgericht. Bayrhammer blieb neben seinen Fernseh-Engagements auch dem
Münchner Theater treu. Eine seiner bekanntesten Bühnenrollen war die des
„Petrus“ in dem Stück Der Brandner Kaspar und das
ewig' Leben. Bayrhammer starb am 24. April 1993 im
Alter von 71 Jahren während eines Mittagschlafes in seinem Haus in Krailling
an einem Herzinfarkt. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof in Krailling bei
München. Am bekanntesten ist Bayrhammers Rolle „Franz Eder“ in der
Kinderserie Meister Eder und sein Pumuckl
nach Ellis Kaut. Die Rolle des Schreinermeisters schien Bayrhammer auf den
Leib geschrieben und ließ ihn Zeit seines Lebens nicht mehr los. 1993 trat
der Schauspieler wenige Wochen vor seinem Tod noch einmal als „Meister Eder“
in dem Film Pumuckl und der blaue Klabauter auf. |
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Egon Biscan (*
24. Dezember 1940; † 5. Januar 2023 in Neufahrn bei Freising)
Egon Biscan spielte in zahlreichen Serien
mit. Als Peter Steiner 1983 seinen Theaterstadl (Peter Steiners Theaterstadl)
eröffnete, war Biscan von Anfang an dabei. Auch von 1993 bis 1997 stand er
mit Steiner für die Serie Zum Stanglwirt vor der Kamera. Nebenbei
spielte er beim Chiemgauer Volkstheater mit. Außerdem ist er bei
einigen Pumuckl-Folgen zu sehen; hier spielte er einen der Stammtischbrüder.
Im Fernsehen kannte man ihn zusätzlich noch von Die seltsamen Methoden
des Franz Josef Wanninger und aus Der Bulle von Tölz. Seit Ende
der Sitcom Zum Stanglwirt war Egon Biscan fast nur noch beim
Chiemgauer Volkstheater zu sehen und führte dort auch Regie. In einer Folge
der Erfolgsserie Um Himmels Willen war Biscan in einer Nebenrolle zu
sehen. Biscan starb am 5. Januar 2023 auf der Fahrt zur Geburtstagsfeier
seines Schwiegersohns an einem Herzinfarkt, er hinterlässt seine Ehefrau
Erna und einen Sohn und eine Tochter. |
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Toni Berger (*
27. März 1921 in München; † 29. Januar 2005)
Die Rolle seines Lebens fand er jedoch in
dem bayerischen Volksstück Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben,
in welchem er über tausendmal den
Boanlkramer, den „kerschgeist“-süchtigen
bayerischen Tod, mit seinen nur allzu menschlichen Schwächen verkörperte.
Auch in Film und Fernsehen war Toni Berger bald ein gefragter Mann. Seinen
ersten TV-Auftritt hatte er Anfang der 1970er-Jahre mit weiteren
Volksschauspielern in der Serie Königlich Bayerisches Amtsgericht. Er
spielte in etlichen bekannten Fernsehserien Gastrollen, beispielsweise in
Tatort, Weißblaue Geschichten, Derrick, Meister Eder
und sein Pumuckl und Der Bulle von Tölz. Einem großen Publikum
ist Berger vor allem als Martin Binser in Irgendwie und Sowieso
und als Komet in Zur Freiheit bekannt. Berger ist auf dem
Münchener Ostfriedhof bestattet. |
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Rudolf Waldemar Brem
(* 29. November 1948 in München; † 17. März 2016 ebenda)
Schon vor dem Schauspielstudium kam er 1967
durch ein Interview für die Schülerzeitung in Kontakt mit dem Münchener
Action-Theater. Es war als Gegenmodell zum Staatstheater gegründet
worden und in Schülerkreisen als revolutionär und unkonventionell bekannt.
Die meisten Schauspieler lebten auch im Theater. Brem sah Antigone.
Das Theater reizte ihn, und er fragte einen Schauspieler, ob er mitmachen
könne. Der Schauspieler war Rainer Werner Fassbinder. Der 18-jährige Brem
freundete sich mit dem 21-jährigen Fassbinder an. Rudolf Waldemar Brem
spielte 1969 bis 1974 in elf von Fassbinder inszenierten und geschriebenen
Filmen mit. Neben seinen Rollen in vielen Spielfilmen war Brem auch
Darsteller in zahlreichen Fernsehfilmen und mehreren Serien, unter anderem
in Tatort, Lindenstraße, Münchner GeschichtenIrgendwie und Sowieso, Cafe
Meineid, zuletzt in Die Bergretter. Anfang 2015 wurde bei Brem während der
Dreharbeiten zu Trash Detective Lungenkrebs im fortgeschrittenen
Stadium diagnostiziert. Er starb im März 2016 im Alter von 67 Jahren an den
Folgen seiner Krankheit. |
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Georg (Schorsch)
Blädel (* 31. Januar 1906 in München; † 26. Juli 1990 ebenda) war ein
bayerischer Volkssänger und Schauspieler.
Blädel trat vorrangig als Sänger und
Komiker auf Münchner Volksbühnen in Erscheinung. Einige dieser Stücke wurden
auch für den Rundfunk aufgenommen so unter anderem Der Spatz.
Markenzeichen des großgewachsenen Darstellers war die prägnante Aussprache
des „B“ in seinem Nachnamen oder etwa auch bei Aussprüchen wie „in a Brezn
beißn“. Bundesweit bekannt wurde er mit der Rolle des Gerichtsdieners in der
erfolgreichen TV-Serie Königlich Bayerisches Amtsgericht (1969–1972).
In den 1970er Jahren war er in mehreren Folgen des Tatort-Reihe zu sehen
sowie in Sachrang und Der Ruepp. Kurz nach Beendigung der
Dreharbeiten zu dem Filmdrama Das schreckliche Mädchen (Regie:
Michael Verhoeven), in dem er einen General a.D. verkörperte, verstarb
Blädel im Alter von 84 Jahren. Seine Grabstätte befindet sich auf dem
Waldfriedhof in München, Alter Teil. |
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Edmund „Edi“ Bierling
(* 16. April 1929; † 18. Mai 2007)
Bierlings künstlerischer Schwerpunkt lag
auf der Bühnenarbeit. Im Lauf seiner Theatertätigkeit spielte er an
zahlreichen überregional bekannten Volkstheatern Süddeutschlands, z. B. am
Münchner Komödienstadl, dem Chiemgauer Volkstheater, dem
Tegernseer Volkstheater sowie an Peter Steiners Theaterstadl.
Viele dieser Inszenierungen wurden für das Fernsehen aufgezeichnet, wodurch
Bierling auch einem bundesweiten Publikum bekannt wurde. So konnte man ihn
etwa neben Toni Berger im Schwank Zur Ehe haben sich versprochen am
Komödienstadl sehen, in der Titelrolle als bayerischer Protectulus
neben Peter Steiner in einer Inszenierung aus dessen Theaterstadl und neben
Maxl Graf in einer Inszenierung der Komödie Liebe und Blechschaden
aus Amsi Kerns Chiemgauer Volkstheater. Daneben übernahm Bierling auch
Rollen in Fernsehproduktionen, etwa in Vivian Naefes Komödie Zuckerhut,
dem ZDF-Krimi Hinterkaifeck, dem Münchner Tatort
Gegenspieler (mit Helmut Fischer als Kommissar Lenz) sowie dem
Drama Wer Knecht ist, soll Knecht bleiben nach Georg Lohmeier. Zu
Bierlings seltenen Kinoauftritten zählen Ernst Hofbauers Historiendrama
Rasputin – Orgien am Zarenhof und Peter Zadeks Simmel-Verfilmung Die
wilden Fünfziger. Daneben wirkte er auch in verschiedenen
Hörfunkproduktionen wie etwa der bayerischen Familiensaga Die Grandauers
und ihre Zeit (BR 1980–1985) mit.
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Beppo Brem,
fälschlich auch Brehm geschrieben, (* 11. März 1906 in München; † 5.
September 1990 ebenda)
Obwohl er lange Zeit als „Bayerisches
Urviech“ und Vorzeige-Dorfdepp in unzähligen Klamauk-Filmen präsent war,
konnte er sich doch im Laufe der Jahrzehnte den Ruf eines ernstzunehmenden
Schauspielers erarbeiten. In den 1960er-Jahren waren es mehrere Folgen von
Ludwig Thomas erfolgreich verfilmten Lausbubengeschichten, die ihn
wieder als Komödianten zeigten. Im Fernsehen hatte er großen Erfolg mit der
117-teiligen Serie Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger
an der Seite von Maxl Graf und Fritz Straßner. Hier spielte er von 1965 bis
1981 den listigen Kommissar, der die Fälle mit Köpfchen löste. Als die
Bedeutung der Heimat- und Musikfilme nachließ, wirkte der Schauspieler auch
in einigen lächerlichen deutschen Sex-Filmchen der 1970er Jahre mit, was
aber seinem Ansehen keinen Abbruch tat. Obwohl er zu dieser Zeit einer der
meistbeschäftigten deutschen Schauspieler war, stand er stets etwas im
Schatten seiner großen Partner wie Gustl Bayrhammer oder Toni Berger. Beppo
Brem in einem Münchner Krankenhaus an den Folgen einer Lungenkrebserkrankung
und wurde auf dem Nordfriedhof in München beigesetzt (Grab Nr. 125-1-33). |
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Alfons Biber (* 9. November 1929 in München; †
2001)
Biber hat als Volksschauspieler u. a. am
Münchner Komödienstadl gespielt. Im Fernsehen war er in anspruchsvollen
Produktionen wie Das schreckliche Mädchen von Michael Verhoeven und
Die zweite Heimat – Chronik einer Jugend von Edgar Reitz und in
vielen Serienepisoden zu sehen. So stand er auf der Besetzungsliste für die
Familienserien Forsthaus Falkenau, Rußige Zeiten und Die
schnelle Gerdi, sowie die Kriminalserien Derrick und Die
Verbrechen des Professor Capellari. Eine tragende Rolle hatte er in der
Serie Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen als Louis
Brunnacker, Bruder von Dr. Franks (Sigmar Solbach) Haushälterin Martha (Erna
Waßmer). In Kinofilmen spielte Biber selten mit. Ein Beispiel hierfür ist
die leichte Komödie Go, Trabi, Go. |
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Hans Brenner
(* 25. November 1938 in Innsbruck; † 4. September 1998 in München)
Brenner lernte an der Schauspielschule von
Salzburg. 1970 erhielt er die Hauptrolle in der Verfilmung der
Lebensgeschichte von Mathias Kneißl. In der Folgezeit trat er in zahlreichen
bekannten TV-Serien auf, darunter Münchner Geschichten, Meister
Eder und sein Pumuckl und Die Hausmeisterin sowie in der
Start-Doppelfolge der Krimiserie Der Alte. Oftmals spielte er an der
Seite seines Freundes Helmut Fischer und seiner Lebensgefährtin Ruth Drexel.
Vielen Zuschauern in Bayern ist er auch als Darsteller der Figur des
Pförtners beim Bayerischen Rundfunk ein Begriff. Der Schauspieler Moritz
Bleibtreu ist der gemeinsame Sohn von Monica Bleibtreu und Hans Brenner. Bis
zu seinem Tode 1998 lebte Brenner über 25 Jahre mit Ruth Drexel zusammen.
1998 erlag er im Alter von 59 Jahren einem Krebsleiden. Brenner ist auf dem
Friedhof St. Nikolaus in Innsbruck begraben. |
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Rolf Castell
(* 28. Mai 1921 in München; † 3. August 2012)
Er ein deutscher Volks- und
Theaterschauspieler und Regisseur. Zudem war er künstlerischer Sprecher und
Fernsehautor für Dokumentationen beim Bayerischen Rundfunk. Castell war der
Petrus im Brandner Kaspar. Der vielseitige Schauspieler sprach die
Rolle des Tegernseer Schlossers Kaspar Brandner, der den Tod überlistet, in
mehreren Hörspielen. Bekannt wurde Rolf Castell als Kriminalrat Schubert an
der Seite von Helmut Fischer in der Krimireihe Tatort und in vielen
Stücken des Komödienstadels. 1983 verlieh ihm der Bayerische Rundfunk die
Verdienstmedaille und 2002 wurde er von der Stadt München mit der Medaille
München leuchtet in Silber ausgezeichnet. Castell starb am 3. August 2012 im
Alter von 91 Jahren. Posthum wurde er am 10. Oktober 2012 mit dem
Bayerischen Verdienstorden geehrt. |
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Hans Clarin
(eigentlich Hans-Joachim Schmid, * 14. September 1929 in
Wilhelmshaven; † 28. August 2005 in Aschau im Chiemgau)
Clarin feierte ab 1951 große Erfolge auf
der Bühne des Staatstheaters in München. Seither spielte er in zahlreichen
Filmen und ab den 1960er Jahren in zahlreichen Fernseh- und
Hörspielproduktionen mit. Wie auf der Bühne glänzte er dabei gleichermaßen
in tragischen als auch komischen Rollen, wobei er es auch verstand, beides
gekonnt zu mischen. Mindestens ebenso bekannt ist er als Stimme von Pumuckl,
dem er im Rundfunk, im Fernsehen und auch in Hörspielen fast 40 Jahre lang
seine Stimme lieh. Daneben war Clarin Darsteller in circa 100 Fernseh- und
Kinofilmen zu sehen. Zu den bekanntesten gehören wohl Weißblaue
Geschichten im Fernsehen und der Film Das Wirtshaus im Spessart
(1957). Zweimal wurde Clarin auch in Edgar-Wallace-Filmen eingesetzt. In
Pepe, der Paukerschreck mit Uschi Glas und Harald Juhnke war er 1969 der
Dr. Glücklich. Im Jahr 2003 schließlich wurde er in dem Kinofilm Pumuckl
und sein Zirkusabenteuer auch noch der Nachfolger von Meister Eder als
dessen Vetter „Ferdinand Eder“. Am 28. August 2005 starb Hans Clarin im
Alter von 75 Jahren in seiner Wahlheimat Aschau im Chiemgau an Herzversagen.
Seine Grabstelle liegt auf dem Friedhof von Aschau im Chiemgau. |
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Oskar 'Ossi' Eckmüller
(* 1930; † 31. Dezember 1992) war ein bayerischer Volksschauspieler und
Regisseur.
Eckmüller ließ sich zu Beginn der 50er
Jahre zum Schreiner ausbilden. In der zweiten Hälfte desselben Jahrzehnts
sammelte er Bühnenerfahrungen als Schauspieler am Tegernseer Volkstheater.
Eckmüller, der auch als Sänger und Bühnenregisseur in Erscheinung trat, ist
einem breiten Publikum durch zahlreiche Auftritte im bayrischen Fernsehen
bekannt geworden, so auch durch seine Mitwirkung im Komödienstadel,
Königlich Bayerisches Amtsgericht, Meister Eder und sein Pumuckl,
Tatort, Weißblaue Geschichten und in der Serie Zur Freiheit. |
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Alfred Edel (*
12. März 1932 in Abensberg; † 17. Juni 1993 in Frankfurt am Main)
Nach einem sowohl fachlich als auch
zeitlich sehr breit angelegten Studium (unter anderem Soziologie,
Philosophie, Geschichte, Theaterwissenschaft) wurde er 1965 von Alexander
Kluge für den Film Abschied von gestern engagiert. In der Folge
entwickelte er sich zu einem vielbeschäftigten Darsteller des Neuen
Deutschen Films und arbeitete unter anderem mit Werner Herzog, Hans-Jürgen
Syberberg, und Christoph Schlingensief (Das deutsche Kettensägenmassaker,
mit Reinald Schnell, 1990). Edel war ein Meister der Charge, der es wie kein
Zweiter verstand, Wichtigtuer und Besserwisser zu parodieren. Er starb am
17. Juni 1993 in Frankfurt am Main im Alter von 61 Jahren durch Herzinfarkt
und wurde auf dem Friedhof im niederbayerischen Grafenau bestattet. |
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Georg Einerdinger
(* 26. April 1941 in Übersee im Chiemgau; † 5. Januar 2015 in Högl, Gemeinde
Anger)
Einerdinger war ab dem Beginn der 1970er
Jahre als Nebendarsteller in vielen TV-Serien zu sehen, darunter Münchner
Geschichten, Der Millionenbauer, Tatort, Der Alte,
Die Schwarzwaldklinik und Irgendwie und Sowieso. Er wirkte
außerdem in mehreren Volksstücken und in der Erotik-Reihe Liebesgrüße aus
der Lederhose mit. Einem größeren Publikum wurde er durch seine Rolle
als Hausmeister des Polizeipräsidiums in der Löwengrube bekannt.
Ende der 1990er Jahre erlitt Georg
Einerdinger einen Schlaganfall. Zuletzt lebte er zurückgezogen mit seiner
Lebensgefährtin, die ihn pflegte, in Högl bei Anger. Einerdinger verstarb am
5. Januar 2015 im Alter von 73 Jahren. |
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Helmut Fischer
(* 15. November 1926 in München; † 14. Juni 1997 in Riedering/Chiemgau)
Er verkörperte in seinen Rollen den
charmanten „Hallodri“ und Vorstadt-Casanova. Fischers Markenzeichen war sein
staksiger Gang, der mit einem Bandscheibenschaden zusammenhing. Nachhaltige
Popularität erlangte Fischer in der Rolle des Münchner Originals Monaco
Franze. Fast 20 Jahre lang blieb Fischer weitgehend unbekannt und musste
sich mit unbedeutenden Nebenrollen zufriedengeben. Unter anderem arbeitete
er auf dem Münchner Oktoberfest bei der Zuban-Schau als Hinterteil eines
Zebras. 1972 trat er im ersten Tatort des Bayerischen Rundfunks als
Assistent des damaligen Kriminaloberinspektors Veigl (gespielt von Gustl
Bayrhammer) auf. Als Veigl „pensioniert“ wurde, stieg Fischer 1981 zum
Kriminalkommissar Ludwig Lenz auf und löste als solcher bis 1987 insgesamt
sieben Fälle. 1974 lernte Helmut Fischer in seinem Schwabinger Stammcafé
„Münchner Freiheit“ den Regisseur Helmut Dietl kennen. Der erkannte das
wahre Talent seines Freundes und gab ihm 1980 eine Hauptrolle in der
Fernsehserie „Der ganz normale Wahnsinn“, in der Fischer erstmals einen
verhinderten Playboy spielen durfte. Der endgültige Durchbruch gelang Helmut
Fischer 1983 mit der Serie Monaco Franze – Der ewige Stenz. Fischer
selbst beteuerte bis zu seinem Lebensende, dass die Figur des Monaco Franze
nichts mit seinem wahren Leben zu tun gehabt hätte. Von 1987 bis 1992 war er
neben Veronika Fitz und Ilse Neubauer als „Josefbärli“ in der Serie Die
Hausmeisterin zu sehen. Im Jahr 1993 wurde bei Helmut Fischer Krebs
diagnostiziert. Er behielt diese Diagnose weitestgehend für sich. So starb
Fischer für die Öffentlichkeit völlig überraschend, im Chiemgau. Zur
Trauerfeier in der Aussegnungshalle des Münchner Nordfriedhofs und zur
Beerdigung auf dem Bogenhausener Friedhof (Grab Nr. 2-4-2) in München am 19.
Juni 1997 kamen mehr als 1000 Menschen. In der Trauerrede sagte der
Münchener Oberbürgermeister, Christian Ude: „... Populär war er in ganz
Deutschland - in München wurde er geliebt.“ Am Lieblingsplatz von Helmut
Fischer im Garten des Cafés Münchner Freiheit in Schwabing wurde ein
Bronze-Denkmal enthüllt, das ihn in seiner bekanntesten Rolle, als Monaco
Franze, zeigt. Außerdem wurde im Münchner Stadtteil Schwabing ein Platz nach
ihm benannt. |
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Franz Fröhlich
(* 10. Oktober 1901 in München; † 26. Juli 1964 ebenda)
Fröhlich, ein Münchner Bühnendarsteller,
feierte sein Film-Debüt 1936 in Die Jugendsünde (mit Max Schultes und
Georg Bauer). Es folgten zahlreiche Auftritte in Heimatfilmen und Komödien.
Im Jahr 1942 spielte er an der Seite von Josef Eichheim und Winnie Markus in
Der verkaufte Großvater, 1955 neben Wastl Witt in dem Klassiker
Erster Klasse von Ludwig Thoma als Ökonom Silvester Gsottmaier, 1956
neben Joe Stöckel und Gunther Philipp in IA in Oberbayern. In seinen
letzten Jahren wirkte der Schauspieler an mehreren Stücken des
Komödienstadels mit, darunter Die drei Eisbären (1961) und Der
Geisterbräu (1963). Daneben war er u. a. auch Schauspiellehrer von Maxl
Graf. Bis zu seinem Tod im Alter von 62 Jahren war er der erste Sprecher des
Meister Eder in der Hörspiel-Version von Meister Eder und sein Pumuckl.
Zu den Rollen seiner letzten Jahre gehörten auch drei Auftritte in Folgen
der Münchener Krimifernsehserie Funkstreife Isar 12 sowie die Rolle des
Petrus in Molnars Liliom am Residenztheater in München. Franz Fröhlich erlag
am 26. Juli 1964 in München einem Krebsleiden und wurde auf dem Münchner
Westfriedhof beerdigt. |
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Walter Fitz (*
31. Oktober 1921 in Kaiserslautern; † 21. Dezember 1992 in München)
Zu Beginn seiner Karriere trat Walter Fitz
mit seiner Frau Molly und seinem Bruder Gerd 25 Jahre als Trio Fitzett
im gesamten deutschsprachigen Raum auf. Das Fernsehen entdeckte ihn erst als
inzwischen 60-Jährigen. Walter Fitz spielte unter anderem in Josef Filser
und der Krimireihe Tatort mit, sowie in den Serien Zur Freiheit und
Unsere schönsten Jahre. In der Reihe Löwengrube war er der Vater Soleder
an der Seite von Franziska Stömmer. Landesweit bekannt wurde er als
Darsteller des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß
beim alljährlichen Starkbieranstich auf dem Nockherberg in München.
Walter Fitz entstammte der großen Münchner
Künstlerfamilie Fitz und war mit Molly Fitz-Raffay verheiratet.
Beider Tochter ist die Kabarettistin Lisa Fitz.
Er ruht auf dem Friedhof in Krailling bei
München. |
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Gerd Fitz
(eigentlich Friedrich Sebastian Fitz; * 23. März 1930 auf Schloss
Pähl; † 24. März 2015 in Heigenkam)
Er entstammte der Schauspielerfamilie Fitz:
Er war der Sohn von Hans Fitz und Ilse Fitz, der Bruder von Veronika Fitz
und Walter Fitz, der Vater von Michael Fitz sowie der Onkel von Lisa Fitz.
Nach dem Abbruch eines klassischen Gesangsstudiums war er in den 1950er
Jahren Mitglied des Trios Fitzett (mit seinem Bruder Walter und
dessen Frau Molly). Ab 1956 begann er unter dem Künstlernamen „Gerd Fitz“
eine Solokarriere als Schlagersänger mit wechselhaftem Erfolg. Durch
Engagements an Münchner Theaterbühnen war er ab den 1970er Jahren auch in
Film und Fernsehen zu sehen, darunter in Nebenrollen in den erfolgreichen
Fernsehserien Königlich Bayerisches Amtsgericht, Die Wiesingers,
Der Bulle von Tölz und Münchner Geschichten. Bundesweit
bekannt wurde er durch seine Rollen in mehreren Fernsehaufzeichnungen bei
Peter Steiners Theaterstadl, u. a. als Kommissar und Pfarrer, darüber hinaus
als Kriminalbeamter Rudolf Grüner in der Reihe Löwengrube (1989 bis
1992), in der er an der Seite von Jörg Hube und Christine Neubauer spielte.
Von 1995 bis 2004 war er als Land- und Gastwirt Walter Brucks
regelmäßig in der Serie Forsthaus Falkenau zu sehen. In der
Tatort-Folge Der oide Depp (27. April 2008) mit den Münchner
Kommissaren Batic und Leitmayr spielte er einen dementen ehemaligen
Kripo-Chef und Polizeipräsidenten. Fitz lebte zuletzt auf Gut Heigenkam bei
Warngau, einer Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Miesbach, wo er einen
Tag nach seinem 85. Geburtstag starb. |
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Maxl Graf,
eigentlich Maximilian Reinhold Friedrich Graf (* 25. September 1933
in München; † 18. März 1996 ebenda)
In seinen Rollen verkörperte er das
charmante Schlitzohr mit Herz. Der große Durchbruch gelang Maxl Graf 1961
mit seiner ersten Fernsehrolle in dem Lustspiel Die drei Eisbären im
Komödienstadel des Bayerischen Rundfunks. Innerhalb dieser Reihe folgten
zahlreiche Produktionen mit bekannten Volksschauspielern wie Gustl
Bayrhammer und Max Grießer, wodurch Graf einem größeren Publikum bekannt
wurde. 1965 erhielt er die ihm auf den Leib geschriebene Rolle des pfiffigen
Kriminalassistenten Fröschl in der Reihe Die seltsamen Methoden
des Franz Josef Wanninger an der Seite von Beppo Brem und Fritz Straßner.
Von 1969 bis 1971 war er regelmäßig ohne feste Rollenzuteilung in der Serie
Königlich Bayerisches Amtsgericht zu sehen. In den 1970er Jahren
moderierte er zusammen mit Ruth Kappelsberger, Lolita und Carolin Reiber die
Sendereihe Lustige Musikanten im ZDF. Er nahm eine Vielzahl von
Liedern auf Schallplatte auf. Die Karriere des Schauspielers schien beendet
zu sein, als er 1975 bei einem schweren Autounfall einen Genickbruch erlitt.
Doch wie durch ein Wunder blieb keine Lähmung zurück, und er konnte wenige
Monate später wieder auf der Bühne stehen. Er starb 1996 im Münchner
Klinikum Großhadern im Alter von 62 Jahren und fand seine letzte Ruhe auf
dem Münchner Westfriedhof (Grab Nr. 200-A-14a/b). |
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Alexander Golling
(* 2. August 1905 in München; † 28. Februar 1989 in
Rottach-Egern/Oberbayern)
Alexander Golling besuchte in seiner
Heimatstadt München 1923 die Schauspielschule von Max Bayrhammer. Nach
seinem Erfolg als Richard III. am Bayerischen Staatsschauspiel in
München 1937 und der darauf folgenden Ernennung zum Staatsschauspieler wurde
dem 32-Jährigen 1938 die vakante Intendanz dieses Theaters übertragen, ein
Posten, den er bis zum Ende des Krieges innehatte. Kurz bevor die Bomben das
Gebäude zerstörten, ließ Golling die Innenausstattung aus der Zeit des
Rokoko ausbauen und in Sicherheit bringen. Durch diese Initiative konnte
nach dem Krieg das Cuvilliés-Theater in alter Pracht wiedereröffnet werden.
Ab 1950 stand er wieder vor der Kamera und blieb zunächst auf Engagements
bei Regisseuren wie Veit Harlan, Wolfgang Liebeneiner und Karl Ritter
angewiesen, die in der Zeit des Nationalsozialismus ebenfalls auf der Seite
des Regimes gestanden hatten. Bis Ende der 1970er Jahre trat er in
Nebenrollen in 21 weiteren Filmen auf. Seit Mitte der 1960er Jahre war er
daneben häufig auch in Fernsehproduktionen zu sehen. Golling besetzte 1969
im Lümmel-Film Hurra, die Schule brennt! die Rolle des mürrischen
Gymnasiallehrers Blaumeier. |
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Max Grießer (*
18. November 1928 in Kufstein/Tirol; † 11. August 2000 in Eppstein/Taunus-Vockenhausen)
Mit seiner stattlichen Figur verkörperte er
in seinen Rollen den typisch bayerischen bodenständigen und bauernschlauen
Charakter. Max Grießer zählte schon bald zu den großen bayerischen
Volksschauspielern und war in allen einschlägigen Fernsehserien präsent,
darunter Münchner Geschichten, Königlich Bayerisches Amtsgericht
und Meister Eder und sein Pumuckl. Seinen größten Erfolg hatte er ab
1977 als Bertl Moosgruber in der Fernsehserie Polizeiinspektion 1 neben
Walter Sedlmayr und Elmar Wepper. Für diese Rolle erhielt er 1986 vom
Bayerischen Innenministerium den Titel „Ehren-Kommissar“. Beim alljährlichen
Starkbieranstich auf dem Nockherberg in München parodierte Max Grießer 27
Jahre lang die anwesenden Politiker. Nach der Ermordung seines Kollegen
Walter Sedlmayr trat er 1992 dessen Rolle als „Bruder Barnabas“ an.
Unbemerkt von der Außenwelt plagten ihn zunehmend Depressionen und Ängste,
die ihm schwer zu schaffen machten. Am 11. August erhängte er sich mit einem
Gürtel im Laufe des Polterabends seines Neffen im Keller von dessen
Elternhaus in Eppstein im
Taunus. Der Tod des beliebten Darstellers kam für die Öffentlichkeit völlig
überraschend. Seine Grabstätte befindet sich in Söll bei Kufstein. |
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Josef Glas,
auch Joseph Glas, (* 1909 in München; † Ende Januar 1992 ebenda)
Glas absolvierte zunächst eine
Drogistenlehre und arbeitete als kaufmännischer Angestellter; daneben hatte
er Auftritte an verschiedenen Laienbühnen. Seit 1976 war er Mitglied der
Iberl-Bühne in München-Solln. Er gastierte auch an der „Weiß-Blauen Bühne“
und am Residenztheater München. Er war ab Ende der 1970er Jahre ein
regelmäßig im Fernsehen beschäftigter Schauspieler. Glas wurde im deutschen
Fernsehen häufig in Komödien und volkstümlichen Lustspielen mit bayerischem
oder österreichischem Hintergrund eingesetzt, wo er meist in kurzen, aber
einprägsamen Nebenrollen zu sehen war. Häufig spielte Glas dabei in
Produktionen des Bayerischen Rundfunks. 1978 war er in der Fernsehserie
Fast wia im richtigen Leben zu sehen. 1982 hatte er eine Gastrolle in
der Fernsehserie Meister Eder und sein Pumuckl in der Episode Der
rätselhafte Hund. Weitere Rollen hatte er in den Filmen Kehraus
und Der Glockenkrieg. Er spielte gemeinsam mit zahlreichen anderen
bayerischen Volksschauspielern an der Seite von Gustl Bayrhammer in der
Fernsehserie Franz Xaver Brunnmayr.
Er spielte außerdem in mehreren Folgen der Fernsehserie Kir
Royal mit. |
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H |
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Willy Harlander
(* 30. April 1931 in Regensburg; † 20. April 2000 in München)
Er verkörperte eher stille, sensible und
leicht beleidigte Charaktere - manchmal geradezu sprichwörtliche
'Jammerlappen'. Wie für viele andere Darsteller wie Gustl Bayrhammer und Max
Grießer, die allerdings im Gegensatz zu ihm eine klassische
Theaterausbildung besaßen, begann Willy Harlanders große Zeit mit dem
Komödienstadel des Bayerischen Rundfunks zu Beginn der 1960er-Jahre. Es
folgten zahlreiche Auftritte in Spielfilmen und TV-Serien, darunter Meister
Eder und sein Pumuckl, Königlich Bayerisches Amtsgericht und Café Meineid,
aber auch mehrere Sex-Streifen in den 1970er-Jahren. 14 Jahre lang ging
Harlander an der Seite von Gustl Bayrhammer und Helmut Fischer in der
Münchner Version des Tatort auf Mörderjagd. 1993 starb der enge Freund und
Kollege Gustl Bayrhammer und Harlander übernahm schweren Herzens dessen
Rolle als Petrus in dem Dauerbrenner Der Brandner Kaspar und das ewig'
Leben am Münchner Residenztheater. Willy Harlander, der bis zuletzt im
Fernsehen (u.a. Forsthaus Falkenau) und auf der Bühne präsent war,
starb im Jahr 2000 unerwartet während eines Spaziergangs mit seinem Dackel
im Perlacher Forst bei München an einem Herzinfarkt. Ein Jogger fand die
Leiche auf einem Waldweg. Er wurde auf dem Friedhof Perlach in München beigesetzt (Grab
Nr. 16-1-49). |
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Bruno Hübner
(* 26. August 1899 in Langenbruck; † 22. Dezember 1983 in München)
Bruno Hübner gab nach seiner Entlassung aus
dem Kriegsdienst 1919 sein schauspielerisches Debüt an der „Neuen Wiener
Bühne“, wo er bis 1922 blieb. 1922/23 hatte er einen Stückvertrag am
Berliner Lessingtheater. Nach Engagements in Bonn, Karlsruhe, Neuss, Koblenz
und Düsseldorf kehrte er 1933 nach Berlin zurück und spielte nun an der
Volksbühne. Von 1934 bis zum Kriegsende gehörte Bruno Hübner zum Ensemble
des Berliner Deutschen Theaters und gastierte zwischen 1938 und 1944 auch
immer wieder im Wiener Theater in der Josefstadt. Hübner stand 1944 in der
Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und
Propaganda. Als 1944 Bomben auf das Dach des Deutschen Theaters fielen,
rettete Hübner, der Brandwache hatte, unter Einsatz seines Lebens das Haus
vor größerem Schaden. Nach dem Krieg ging Hübner nach München, wo er einige
Jahre die Münchner Kammerspiele mitprägte. Später wechselte er für einige
Jahre an das Münchner Residenztheater und arbeitete anschließend
hauptsächlich freiberuflich. Hübner war durch sein Können, aber auch sein
Aussehen (groß und klapperdürr – was ihm in Kollegenkreisen den Spitznamen „Zitterwurzer“
eintrug) ein wunderbarer Darsteller skurriler Rollen. Auch beim Film spielte
er vorwiegend kauzige, verschrobene Randfiguren wie den Nasenpfeifer in
Ludwig auf Freiersfüßen. Nebenbei arbeitete er auch als Kabarettist, z.
B. 1947 für das Münchner Nachkriegskabarett Die Schaubude. |
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Jörg Hube (*
22. November 1943 in Neuruppin; † 19. Juni 2009 in München)
Der in Brandenburg geborene Jörg Hube wuchs
in Dießen am Ammersee und in München auf. Von 1973 bis 1975 spielte er am
Münchner Theater der Jugend. Schließlich entwickelte Hube – gemeinsam mit
seiner Frau Elisabeth Fanderl – jene Figur des Herzkasperls, die
seine Paraderolle werden sollte. Auf der Jubiläumswiesn zum 200. Geburtstag
des Oktoberfestes 2010 trug ein traditionelles Bierzelt auf dem
Historischen Oktoberfest Jörg Hube zu Ehren den Namen Herzkasperl
Festzelt. Erste Bekanntheit beim Fernsehpublikum erlangte er 1981 als
Hauptfigur der vom Bayerischen Rundfunk produzierten Fernsehserie Der
Gerichtsvollzieher. Als Kommissar Ludwig Grandauer und dessen Sohn Karl,
die er beide in verschiedenen Lebensaltern verkörperte, prägte Hube das
Gesicht der preisgekrönten BR-Serie Löwengrube. Jörg Hube machte sich
mit großer Stimmenvielfalt auch als Sprecher von Hörspielen und beim
Bayerischen Rundfunk sowie engagierten Lesungen einen Namen. Hube lebte in
München und verstarb an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er wurde auf dem
Neuhausener Friedhof in München beigesetzt. |
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Erich Hallhuber
(* 20. Februar 1929 in München; † 28. November 2015 ebenda)
Erich Hallhuber war studierter Betriebswirt
und arbeitete bereits während des Studiums an den Münchner Kammerspielen.
Seine Sängerkarriere begann er 1959 als Bassbariton in Passau. Nachdem er
diesen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nach sieben Jahren hatte aufgeben
müssen, war Hallhuber Schulungsleiter bei einer Versicherung. Als sein Sohn
Erich, der 2003 starb, einen Fernsehvater für die dreiteilige Fernsehreihe
Geschichten aus dem Nachbarhaus suchte, begann Erich Hallhubers
dritte Karriere. Von da an spielte er unter anderem in Im Namen des Herrn
mit Heiner Lauterbach, im Tatort, in der BR-Serie Franzi und im
Komödienstadel. In dem Heimatfilm Gipfelsturm spielte Hallhuber
neben Konstantin Wecker und Johannes Zirner eine Hauptrolle; der Film aus
der Reihe Alpendramen handelt von der Vermessung der Zugspitze. Ab 2009
spielte er in der Fernsehserie Dahoam is Dahoam in der Rolle des
„Alois Preissinger“ mit, für die er bis einen Tag vor seinem Tod noch vor
der Kamera stand. Bis 25. Februar 2016 war er somit noch in der Serie zu
sehen. Am 28. November 2015 starb Hallhuber im Alter von 86 Jahren in
München. |
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Joseph Hannesschläger
(* 2. Juni 1962 in München; † 20. Januar 2020 ebenda)
Nach einer Ausbildung zum Koch[
erhielt Joseph Hannesschläger seine
Schauspielausbildung von 1987 bis 1990 bei Hilde Rehm, Beles Adam, Harald
Ludwig, Gaby Rothmüller und Alexander Duda. Im Fernsehen spielte Joseph
Hannesschläger in über 40 Serien und Fernsehfilmen, darunter auch Gastrollen
in der TV-Serie Der Bulle von Tölz. Einem großen Publikum wurde
Joseph Hannesschläger durch die Rolle als Kriminalhauptkommissar und
Landwirt Korbinian Hofer in der Serie Die Rosenheim-Cops bekannt
(über 400 Folgen und drei TV-Filme). Im Kino spielte Hannesschläger in
Der Schuh des Manitu (Barmann) mit. Als Musiker war er mit
seiner Showband Discotrain aktiv. Anfang Oktober 2019 wurde bekannt,
dass Joseph Hannesschläger an einer Krebserkrankung (neuroendokriner Tumor)
mit Metastasen in der Leber litt, die sich nur palliativ behandeln ließ, und
er darum aus der Serie Die Rosenheim-Cops aussteigen musste. Joseph
Hannesschläger starb am 20. Januar 2020 im Alter von 57 Jahren in einem
Hospiz in München an den Folgen seiner Erkrankung. Statt Blumen und Kränze
wünschte sich Hannesschläger Spenden für den Verein Mukoviszidose. |
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Erich Hallhuber
(* 14. Juli 1951 in München; † 17. September 2003 ebenda)
Erich Hallhuber war der Sohn des ehemaligen
Opernsängers und Schauspielers Erich Hallhuber senior. Der beliebte Theater-
und Filmschauspieler war Absolvent der Otto-Falckenberg-Schule in München
mit Engagements in Köln und München. Populär wurde er in der Rolle des
Amtsrichters Heinz Wunder in Franz Xaver Bogners Serie Café Meineid
des BR sowie als Metzger-Willi in der BR-Serie Löwengrube und
als Salvatorredner Bruder Barnabas beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg.
Zusammen mit seinem Vater Erich Hallhuber senior spielte er einen lispelnden
Hausmeister in der Fernsehserie Geschichten aus dem Nachbarhaus. Das
Drehbuch dazu verfasste Willy Purucker, der ihm bereits für die BR-Serie
Löwengrube die Figur des Metzger-Willi auf den Leib geschrieben
hatte. Zu seinen zahlreichen Hauptrollen im Fernsehen zählen Auftritte in
den Krimi-Serien Polizeiinspektion 1 und Kriminaltango sowie
in dem Abenteuervierteiler Wind und Sterne. Hallhuber wurde am 21.
September 2003 tot in seiner Münchner Wohnung gefunden. Die Todesursache,
ein epileptischer Anfall, wurde erst einige Zeit danach bekanntgegeben. Die
Ausstrahlung seines letzten Auftritts als Oberamtsrat Rudolf Kalisch
in F.X. Bogners Serie München 7 erlebte Hallhuber nicht mehr. Sein
Grab ist in Episode 33 (Staffel 5 / Folge 3) kurz zu sehen. |
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Towje Kleiner
(* 4. April 1948 in Föhrenwald, Bayern; † 9. Januar 2012 in München)
Geboren als Sohn jüdischer Eltern, die den
Holocaust überlebten, wuchs er in Israel, Schweden, Kanada, England,
Argentinien und Deutschland auf. Kleiner gab sein Bühnendebüt 1967 am Yiddish Theatre in Israel, wo er
bis 1969 tätig war. Kleiner wurde einem breiteren Publikum Anfang der 1980er
Jahre mit der Hauptrolle in Helmut Dietls Fernsehserie Der ganz normale
Wahnsinn bekannt. Zuvor spielte er schon in Dietls Kultserie Münchner
Geschichten (1974) die Rolle des Achmed. Außerdem war Kleiner in den
Serien Der Sonne entgegen (D/A 1984–1985) sowie Wenn das die
Nachbarn wüßten (A 1990–1992) zu sehen. Kleiner verkörperte in seinen
Rollen meist auf liebenswerte Weise hektisch-chaotische Charaktere. Auch als
Werbefigur für die Firma Bahlsen wurde der Schauspieler bekannt. Schon
Anfang der 1970er warb er für „Campari“ in Österreich mit dem geflügelten
Wort „Wo ist der Campari?“ 1994 spielte er in der Pumuckl-Verfilmung
Pumuckl und der blaue Klabauter den Koch Odessi. In seinen letzten
Lebensjahren zog sich Kleiner zurück und verbrachte viel Zeit in Israel, wo
er Schauspielunterricht gab. Er war leidenschaftlicher Uhrensammler.
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Maximilian „Max“ Krückl
(* 21. August 1966 in München; † 22. Juni 2019)
Krückls Karriere begann 1979 als
Zwölfjähriger mit einer Hauptrolle in der Fernsehserie Familie Meier
von Franz Xaver Bogner. In der Serie spielte Krückl den Sohn von Karl
Obermayr, welcher ihn daraufhin Ruth Drexel vorstellte, die zu dieser Zeit
das Münchner Volkstheater mitinitiierte. Nach Familie Meier wurde er
bekannter durch die Serie Wildbach (1992–1996); hier erreichte er
große Popularität als Tankstellenbetreiber Alois Angerer. Zahlreiche
Hauptrollen in Serien folgten, so etwa die Figur des Pfarrers Friedl in
Wilder Kaiser, als Pathologe Dr. Fröhlich in SOKO 5113 und 2003
in Körner und Köter. Ab 2004 war er in der Serie Zwei am großen
See an der Seite von Ruth Drexel und Uschi Glas zu sehen. Nachdem er
1995 erstmals eine kleine Gastrolle in der ZDF-Fernsehserie Forsthaus
Falkenau gehabt hatte, verkörperte er dort ab 2007 in 22 Folgen
wiederkehrend die Rolle des Pfarrers Ambros. Krückl war verheiratet und
Vater zweier Töchter. Er besaß eine Pension im Starnberger Ortsteil Percha
und war Mitbegründer der gemeinnützigen Vereine Goodact in
Pullach und Mysisteract in Starnberg. Maximilian Krückl starb im Juni
2019 im Alter von 52 Jahren an einem plötzlichen Herztod. |
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Franz Loskarn
(* 3. Mai 1890 in München; † 23. April 1978 ebenda)
Der ausgebildete Goldschmied nahm Gesangs-
und Schauspielunterricht bei Viktor Schwanneke. Von 1914 bis 1918 war er
Kriegsteilnehmer. Im Herbst 1918 gab er sein Bühnendebüt in Ingolstadt.
Loskarn entwickelte sich zu einem typischen Volksschauspieler, der an
verschiedenen bayerischen Bühnen auftrat. In München wirkte er unter anderem
am Volkstheater und bei den Münchner Kammerspielen. An der
Konrad-Dreher-Bühne war er vorübergehend als Oberspielleiter tätig. Ab 1927
war er auch in Filmen zu sehen. Als Nebendarsteller wirkte er in zahlreichen
Produktionen mit derb-romantischen, alpenländischem Hintergrund mit; seine
Rolle als Kommunistenführer in dem Propagandafilm Blutsbrüderschaft
gehörte zu den Ausnahmen. Loskarn, der auch häufig beim Rundfunk tätig war,
erlangte zuletzt größere Bekanntheit als Gerichtsschreiber Haberkorn in der
populären Fernsehserie Königlich Bayerisches Amtsgericht. |
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Michl Lang (*
16. Januar 1899 in Kempten im Allgäu; † 21. Dezember 1979 in München)
Er verkörperte in seinen Rollen den
humorvoll-spitzbübischen Charakter. Seit den 1940er-Jahren war das
international renommierte Münchener Volkstheater und die Schaubühne
Platzl seine Wirkungsstätte.
Der legendäre Leiter dieser Bühne mit Restaurationsbetrieb und Hotel,
Weiß Ferdl, bestimmte ihn schließlich zu seinem Nachfolger. Lang leitete
22 Jahre lang die Geschicke des Hauses. Er hatte inzwischen nicht nur alle
gängigen einschlägigen Rollen verkörpert, sondern war selbst als Autor
Verfasser diverser Einakter. Der endgültige Durchbruch gelang dem
Schauspieler unter Regisseur Kurt Wilhelm mit den Brumml-G'schichten
(1947–1953) an der Seite von Liesl Karlstadt im Bayerischen Rundfunk. Es
folgten Rollen in Heimatfilmen und Komödien. In den 1950er- und
1960er-Jahren war er Mitglied des Ensembles des erfolgreichen
Komödienstadels, in dem er neben Stars wie Gustl Bayrhammer, Max Grießer und
Maxl Graf zahlreiche Rollen spielte. Vor allem seine Verkörperung des
Verkauften Großvaters wird vielen in Erinnerung bleiben. In der gleichen
Zeit trat Lang auch in einigen Kinofilmen auf, zum Beispiel mehrmals als
Onkel Filser in den Lausbubengeschichten. Kurz vor Weihnachten 1979
starb er 80-jährig in seiner Wahlheimat München. Seine letzte Ruhe fand er
im Friedhof von Pullach im Isartal. |
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Karl Lieffen
(* 17. Mai 1926 in Osek, Tschechoslowakei; † 13. Januar 1999 in Starnberg,
auch Karel/Carel František Lifka, Karl Franz Lifka)
Der Sohn eines Bergbeamten und einer
Gastwirtin und Köchin bekam bereits mit acht Jahren Geigenunterricht bei
einem Dorflehrer. Nachdem Hitler Karels Heimat in das Deutsche Reich
eingegliedert hatte, erhoffte sich sein Vater eine glänzende Zukunft für
seinen Sohn in einem Orchester der deutschen Wehrmacht. Hier erwarteten ihn
„harte rekrutenhafte Ausbildung“, „Drill und ewige Schikanen“. Von 1947 bis
1948 spielte er am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, von 1949 bis 1951 an
den Münchner Kammerspielen und von 1951 bis 1957 an den Städtischen Bühnen
Frankfurt. Danach war er freischaffender Schauspieler. Ab 1975 gehörte
Lieffen zum Ensemble des Bayerischen Staatsschauspiels München. Bundesweite
Popularität erlangte der 1991 zum Bayerischen Staatsschauspieler ernannte
Lieffen durch seine Auftritte in Film und Fernsehen. Karl Lieffen spielte
über zweihundert Film- und Fernsehrollen und war mehrmals Gast in Krimi- und
Unterhaltungsserien. U.a. in Zwickelbach & Co., Irgendwie und
Sowieso und Kir Royal. 1974 veröffentlichte er seine Erinnerungen
Was fällt Ihnen ein, Lieffen. Im gleichen Jahr spielte er in der
ersten Folge der Krimiserie Derrick mit und war auch 1998 für die
letzte Folge engagiert – dies überhaupt seine letzte Film- und Fernsehrolle.
Lieffen starb 1999 an einem Gehirntumor in Starnberg. Seine letzte
Ruhestätte befindet sich auf dem Friedhof in Zell, einem Ortsteil von
Schäftlarn im Landkreis München. Er war Träger des Bundesverdienstkreuzes am
Bande. |
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Norbert Mahler (* 13. Dezember 1961 in Bayreuth; †
29. August 2013 ebenda)
Norbert Mahler besuchte eine
Schauspielschule in Berlin, bevor er zunächst im Fernsehen Rollen spielte.
Anschließend erhielt er sein erstes Engagement am Landestheater Detmold. Er
führte auch selbst Regie: 1996 inszenierte er Herbert Achternbuschs Susn
und 2007 Edward Albees Wer hat Angst vor Virginia Woolf? an der
Studiobühne Bayreuth. Bekannt wurde Norbert Mahler vor allem in seiner Rolle
als fränkischer Staatsanwalt Willi Kainz in Franz Xaver Bogners
Gerichtsserie Café Meineid und als Polizist Schmidt in Der Bulle
von Tölz. In Christian Lerchs Debütfilm Was weg is, is weg hatte
er einen Gastauftritt als Gerichtsvollzieher. Die beiden standen bereits in
Café Meineid jahrelang gemeinsam vor der Kamera. |
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Josef Moosholzer,
auch Sepp Moosholzer oder Alois Moser (* 20. November 1932; †
18. Februar 2004 in München)
Moosholzer war ein ausgebildeter
Schauspieler, der an verschiedenen Münchner Theatern, auch an den Münchner
Kammerspielen mitwirkte. Im Film erhielt er lange Zeit nur Statistenrollen
und beteiligte sich seinerseits an der Organisierung von Statisten. Mit dem
Aufkommen der Report-Filme und Lederhosenfilme zu Beginn der siebziger Jahre
wurde der „Joe“, wie seine Freunde ihn nannten, zu einem der wichtigsten
Darsteller dieser Filmgenres. Der kleine Mann erwies sich als perfekte
Verkörperung eines Möchtegern-Casanovas, eines Spießbürgers, der unentwegt
hinter attraktiven Frauen her ist, dabei jedoch ständig auf der Hut vor
seiner eigenen „besseren Hälfte“ sein muss. Moosholzer wurde durch derartige
Rollen der meistbeschäftigte deutsche Filmschauspieler in der ersten Hälfte
der siebziger Jahre. Mit dem Abflauen der Sexwelle fiel er wieder in die
Anonymität zurück. Er hatte noch einige Auftritte in Film- und
Fernsehproduktionen, an denen er sich gelegentlich auch wieder
organisatorisch beteiligte. So führte er mehrere Jahre lang eine
Komparsenagentur.
Seine Ehefrau Ingeborg Moosholzer war auch
als Schauspielerin tätig, z. B. in Meister Eder und sein Pumuckl als
"Schnucki" oder in verschiedenen Sex-Filmchen. |
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Georg Marischka
(* 29. Juni 1922 in Wien; † 9. August 1999 in München)
Seine erste Arbeit beim Film war die
Regie-Assistenz. 1950 wirkte er erstmals an einem Drehbuch mit für den
damaligen Skandalfilm Die Sünderin von Willi Forst. Er debütierte
1951 als Regisseur mit dem Film Der fidele Bauer. In den
1960er-Jahren kam jedoch seine Karriere schon fast zum Erliegen. Während der
Welle der Karl-May-Filme dieser Zeit konnte Marischka, der als
Karl-May-Experte galt, zwar an einigen Drehbüchern mitarbeiten, erhielt aber
keinen Regieauftrag. Ende der 1960er-Jahre kehrte er dann als
schwergewichtiger Schauspieler zum Film zurück. In deutschen wie in
internationalen Produktionen spielte er oft hartherzige, taffe
Geschäftsleute oder hohe Chargen von Wirtschaft, Polizei und Justiz. In den
1990er-Jahren war er in zwei durchgehenden Serienrollen präsent: In Der
Bergdoktor als Xaver Zirngiebel und als Bürgermeister und
Sägewerksbesitzer Franz (später Georg) Walzinger in
Forsthaus Falkenau. Außerdem hatte er mehrere Gastauftritte in den
verschiedensten TV-Serien wie Ein Schloß am Wörthersee,
Monaco Franz, Kir Royal oder Die schnelle Gerdi. |
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Franz Muxeneder
(* 19. Oktober 1920 in Salzburg; † 3. Januar 1988 in München)
Muxeneder war seit Ende der 1940er-Jahre
neben zahlreichen bekannten Stars in unzähligen Heimatfilmen und Komödien zu
sehen. Im Jahr 1960 spielte er an der Seite von Heinz Rühmann in dem
Klassiker Der brave Soldat Schwejk. Als er im selben Jahr für das
Münchner Volkstheater engagiert wurde, hatte er bereits eine 15-jährige
Berufserfahrung vorzuweisen und konnte sein Talent nun auch im
Komödienstadel beweisen. Unvergessen auch seine Rolle als „Hase
Lodengrün“ im Kinder-Hörspiel Sängerkrieg der Heidehasen von James
Krüss. Die Wandlung des Schauspielers vollzog sich Ende der 1960er-Jahre,
als sich Muxeneder fast völlig auf die Produktion von Erotikfilmen
verlagerte. Auftritte in TV-Serien wie Königlich Bayerisches Amtsgericht,
Meister Eder und sein Pumuckl oder Klimbim blieben die
Ausnahme.
Nach seinem Tode wurde er in seine
Heimatstadt überführt und auf dem Salzburger Kommunalfriedhof zur letzten
Ruhe gebettet. |
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Georg Maier (*
27. September 1941 in Grünwald bei München; † 1. Januar 2021 in München)
Georg Maier stammte aus einer Münchner
Wirtsfamilie, sein Vater war Pächter im Gasthaus zur Hundskugel, Münchens
ältestem, bis 2011 bestehenden Gasthaus. Er übernahm 1966 die Gaststätte
Iberl im Münchener Stadtteil Solln und gründete darin die Iberl-Bühne, ein
Theater, das seine eigenen volkstümlichen Stücke in bayerischer Mundart
spielte. Maier war im Fernsehen vor allem mit „seiner“ Iberl-Bühne zu sehen,
spielte aber auch gelegentlich Nebenrollen in Serien, bekanntere vor allem
in "Familie Meier", „Irgendwie und Sowieso“, "Monaco Franze", "Forsthaus
Falkenau" sowie „Hindafing“. Georg Maier starb nach einem schweren
Krebsleiden am 1. Januar 2021 kurz nach Mitternacht im Beisein seiner Frau
Raphaela und seiner Tochter Georgia. |
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Hans-Reinhard Heinrich Anton Müller,
(* 15. Januar 1922 in Nürnberg; † 5. März 1989 in Bad Feilnbach)
1938 stand Hans-Reinhard Müller an den
Münchner Kammerspielen als Statist erstmals auf einer Bühne. Nach seiner
Einberufung zum Kriegsdienst, nach schwerer Kriegsverwundung und
Gefangenschaft studierte er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs an der
Ludwigs-Maximilians-Universität München Philosophie, Germanistik und
Geschichte und trat am ersten Theater der Jugend, das es in München gab,
wieder auf. 1957 wurde Müller zum Koordinator der drei Bayerischen
Staatstheater ernannt. Ab 1955 trat Müller in Fernsehspielen des Bayerischen
Rundfunks auf und begann ab 1959 auch Fernsehregien zu übernehmen.
Deutschlandweit wurde Müller erstmals bekannt mit der Moderation der in der
ARD ausgestrahlten Unterhaltungssendung Samstagnachmittag zu Hause
(1958–1967). Schon ab 1950 arbeitete er bis zu seinem Tod in über 200
Hörspielen als Sprecher und Regisseur.Nach seiner Intendantenzeit arbeitete
Müller hauptsächlich als Schauspieler. Große Bekanntheit erlangte er 1984
und 1988 mit der Hauptrolle Anton Wiesinger in der Fernsehserie Die
Wiesingers, spielte aber auch bei Kultserien wie Münchner
Geschichten, Monaco Franze oder Unsere schönsten Jahre mit. 1988
wurde bei Müller Amyotrophe Lateralsklerose diagnostiziert, weshalb er sich
in eine Kurklinik in Bad Feilnbach begab, wo er an Herzversagen verstarb. |
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Karl Obermayr
(* 4. April 1931 in Freising; † 3. Juni 1985 in Heidelberg)
Obermayr wurde vor allem durch sein
Mitwirken in zahlreichen Fernsehserien des Bayerischen Rundfunks bekannt,
darunter Komödienstadel, Meister Eder und sein Pumuckl und
Königlich Bayerisches Amtsgericht. Den größten Erfolg feierte er im Jahr
1983 mit seiner Rolle des Kriminalbeamten Manni Kopfeck an der Seite von
Helmut Fischer in Helmut Dietls Kultserie Monaco Franze - Der ewige Stenz.
Legendär auch sein Auftritt als depressiver Wirt in den Münchner
Geschichten ("Und dann sperr' ma' wieder auf und dann sperr' ma' wieder
zua..."). Kurz nach dem Ende der Dreharbeiten zu Kir Royal, in dem er
tragischerweise den Pfarrer bei einer Beerdigung spielt, starb Obermayr im
Alter von nur 54 Jahren an einem Gehirntumor. Bis zuletzt hatte er an Die
Grandauers und ihre Zeit, der Hörspielversion der Fernsehserie
Löwengrube mitgearbeitet. Ihm zu Ehren wurde die Hauptfigur in der
gleichnamigen Fernsehserie mit Jörg Hube in "Karl Grandauer" umbenannt.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof in Freising. |
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Alfred Pongratz
(* 29. September 1900 in München; † 4. Oktober 1977 ebenda)
Nach dem Schulabschluss besuchte Pongratz
die Gesangsschule M. Feuerlein in München und nahm dort von 1928 bis
1930 Unterricht beim Kammersänger Matthäus Roemer. Zeitgleich
absolvierte er bei M. Olschinsky eine Schauspielausbildung. Im Jahr
1939 debütierte Pongratz zudem beim Spielfilm. Hier spielte Pongratz oft in
Heimatfilmen wie Im weißen Rößl und Der Jäger von Fall,
volkstümlichen Komödien wie Der verkaufte Großvater sowie
Märchenfilmen. In insgesamt fünf Filmen spielte er unter der Regie des
bayerischen Charakterkomikers Joe Stöckel. Daneben spielte Pongratz
Gastrollen in Fernsehserien wie Funkstreife Isar 12 mit oder in
Königlich Bayerisches Amtsgericht mit und wirkte in zahlreichen von der
ARD aufgezeichneten Theaterinszenierungen des Komödienstadels mit. Darüber
hinaus arbeitete Pongratz umfangreich beim Hörfunk. So sprach er neben Liesl
Karlstadt eine wiederkehrende Rolle in der Serie Familie Brandl des
BR. Einem bundesweiten Publikum wurde er aber besonders durch den Kinderfunk
vertraut. Nach dem Tode Franz Fröhlichs 1964 übernahm Pongratz dessen Part
als liebenswürdiger Schreinermeister Franz Eder in der Serie
Meister Eder und sein Pumuckl. Am 4. Oktober 1977 starb Alfred Pongratz
während Dreharbeiten in München an einem Herzinfarkt. Nach seinem Tod
übernahm sein Kollege Gustl Bayrhammer, der schon zuvor in Nebenrollen
(u. a. als ein Stammtischkollege von Meister Eder) die Rolle des Meister
Eder für weitere Hörspielproduktionen und eine nachfolgende
Fernsehserie. |
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Anton Pointecker
(* 16. April 1938 in Wildenau (Gemeinde Aspach) im Innviertel,
Oberösterreich; † 7. Juli 2008 in Ulm)
Anton Pointecker absolvierte eine
Schauspielausbildung am Anton Bruckner-Konservatorium in Linz. Nach einigen
Auftritten am Salzburger Landestheater gehörte er den Theaterensembles von
Ulm und Nürnberg an. Er gastierte bei den Salzburger Festspielen, wo er
unter der Regie von Otto Schenk, Johannes Schaaf und Rudolf Noelte auf der
Bühne stand. Neben Verpflichtungen am Münchner Volkstheater und am Theater
in der Josefstadt war er an der Komödie am Bayerischen Hof in München
engagiert. Größere Bekanntheit errang Anton Pointecker als
Fernsehschauspieler. Er wirkte in zahlreichen Krimireihen mit (u. a.
Tatort, Der Bulle von Tölz) und war in vielen Unterhaltungsserien und
Fernsehfilmen zu sehen. In den letzten Jahren sah man ihn häufig in
Mundartrollen und Fernsehproduktionen mit bayerischem Flair. Pointecker
gehörte auch zur Besetzung der BR-Heimat-Serie Dahoam is Dahoam. |
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Volker Prechtel
(* 9. August 1941 in Hopfen am See; † 7. August 1997 in Gröbenzell)
Volker Prechtel studierte Pädagogik und
arbeitet viele Jahre als Schullehrer. Erst spät fand er über Laienbühnen den
Weg zur professionellen Schauspielkarriere. Sein unverwechselbares Gesicht
mit der markanten Nase war in mehr als hundert Film- und Fernsehauftritten,
meist in Nebenrollen, zu sehen.(Sachrang, Meister Eder und sein Pumuckl,
Löwengrube, Cafe Meineid, Nonstop Nonsens, Forsthaus Falkenau, Der
Millionenbauer) International bekannt wurde Volker Prechtel als Malachias
an der Seite von Helmut Qualtinger und Sean Connery in der Verfilmung von
Umberto Ecos Roman Der Name der Rose (1985). |
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Siegfried Rauch
(* 2. April 1932 in Landsberg am Lech; † 11. März 2018 in Untersöchering)
Rauch wollte ursprünglich Architekt werden.
Er begann aber ein Studium der Theaterwissenschaften und machte später eine
Schauspielausbildung. Sein Filmdebüt war 1956 mit einer Nebenrolle im
Heimatfilm Die Geierwally; in den folgenden Jahren setzte er seine
Karriere vor allem auf Theaterbühnen fort. Nach Rollen an Theatern in
Bremen, München, Berlin und Hamburg war Rauch auch vermehrt im Kino und
Fernsehen zu sehen. 1971 verkörperte er an der Seite von Steve McQueen den
Rennfahrer Erich Stahler in Le Mans. Es folgten Rollen in den
Fernsehserien Irgendwie und Sowieso, Die glückliche Familie mit Maria
Schell und Wildbach. Von 1999 bis 2013 war Rauch der Kapitän Jakob
Paulsen in der ZDF-Serie Das Traumschiff. Ab 2007 spielte er als Dr.
Roman Melchinger in der ZDF-Serie Der Bergdoktor eine tragende Rolle.
Rauch war bis zu seinem Tod als Schauspieler tätig und wirkte in über 135
Filmen und Serien mit. 2016 wurde er zum Botschafter der Bayerischen
Seenschifffahrt ernannt. 2017 wurde er mit der Bayerischen Heimatmedaille
des Freistaats Bayern und dem „Kaiser Stern“ des Tourismusverbands Wilder
Kaiser ausgezeichnet. Siegfried Rauch starb am 11. März 2018 im Alter von 85
Jahren an Herzversagen; er wurde in seinem Wohnort beigesetzt. |
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Ulrich „Uli“ Steigberg
(* 8. Februar 1923 in Bad Tölz; † September 1987 in München)
Uli Steigberg wuchs in seiner Heimatstadt
und in München auf und nahm nach dem Abitur drei Jahre lang
Schauspielunterricht. 1946 debütierte er an den Münchner Kammerspielen und
war später überwiegend an bayerischen Bühnen beschäftigt. Ab 1951 war Uli
Steigberg umfangreich für Film und Fernsehen tätig, allerdings überwiegend
in Nebenrollen. In den 1950er Jahren spielte er in diversen Heimatfilmen wie
z. B. Die Mühle im Schwarzwäldertal, Die Fischerin vom Bodensee
oder Wetterleuchten um Maria. In dem Pater-Brown-Film Er kann’s
nicht lassen mit Heinz Rühmann als klerikalem Hobbydetektiv sah man
Steigberg als zwielichtigen Verwalter Oliver Lynn. In den 1960er
Jahren wirkte er darüber hinaus in zahlreichen Serien wie Funkstreife
Isar 12, Die fünfte Kolonne oder Kommissar Freytag mit. Ab
1970 agierte Steigberg in einigen belanglosen Sexfilmen, aber auch mehrfach
im Königlich Bayerischen Amtsgericht, in einigen Tatort-Folgen
sowie in Der Alte und später auch in Derrick. Seine letzte
Rolle spielte er in einer Folge von Meister Eder und sein Pumuckl,
die allerdings erst nach seinem Tod ausgestrahlt wurde und in der er von
Hans Clarin synchronisiert wurde. |
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Ludwig Schmid-Wildy
(* 3. Mai 1896 in Aachen; † 30. Januar 1982 in Rosenheim)
Er war der "Ur-Vater" der Münchner
Schauspielkunst und verkörperte in seinen Rollen mit hintergründigem Humor
und einem Schuss Melancholie das liebenswürdige Schlitzohr. Schmid-Wildy
trat auf der Bühne und im Film auf und wurde in den 1960er-Jahren für den
Komödienstadel des Bayerischen Rundfunks engagiert, wo er neben Stars
wie Maxl Graf, Max Grießer und Erni Singerl zu sehen war. Bundesweite
Popularität erlangte er durch die TV-Serie Königlich Bayerisches
Amtsgericht mit Hans Baur und Georg Blädel, in der er eine
wiederkehrende Rolle - den schlitzohrigen Nachtwächter Veitl - übernahm. In
den 1970er-Jahren veröffentlichte der Schauspieler seine Autobiographie
Allerhand Durcheinand (Drunter und Drüber). 1980 erhielt er den
Bayerischen Poetentaler. Seine letzte Rolle spielte er im Jahr 1982 in zwei
Folgen der Kinderserie Meister Eder und sein Pumuckl an der Seite von
Gustl Bayrhammer der ihn auch, weil seine Stimme immer dünner wurde,
synchronisierte. Kurz nach dem Ende der Dreharbeiten starb er im Alter von
85 Jahren in Rosenheim. Er wurde auf dem Friedhof von Irschenberg
beigesetzt. |
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Willy Schultes
(* 28. Januar 1920 in München; † 19. November 2005 ebenda)
Der Schauspieler spielte in unzähligen
TV-Serien, darunter Münchner Geschichten, Königlich Bayerisches
Amtsgericht, Der Kommissar und Die seltsamen Methoden des
Franz Josef Wanninger, außerdem in Komödien, Sex-Filmen und 1966 in
einer Folge des Straßenfegers Stahlnetz. Schultes wird oft als
"Bayerns bester unbekannter Volksschauspieler" bezeichnet. Er war zwar in
über 100 Spielfilmen und ca. 500 TV-Rollen zu sehen, brachte es aber nie zu
einer solchen Berühmtheit wie seine Kollegen Gustl Bayrhammer, Fritz
Straßner oder Erni Singerl. Trotzdem konnte er durch kleine Nebenrollen, in
denen er die Charaktere in seiner unnachahmlichen zünftig-bärbeißigen Art
verkörperte, einen andauernden Wiedererkennungseffekt beim Publikum
erzeugen. Für seine Verdienste wurde der Darsteller 1993 mit dem
Bundesverdienstkreuz am Bande und 1995 mit dem Bayerischen Verdienstorden
ausgezeichnet. Am 19. November verstarb er nach langer und schwerer
Krankheit und wurde auf dem Münchner Waldfriedhof bestattet. Die
Öffentlichkeit wurde erst eine Woche später informiert. |
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Walter Sedlmayr
(* 6. Januar 1926 in München; † 14. Juli 1990 München)
In den 1940er und 1950er Jahren spielte
Sedlmayr in zahlreichen Heimatfilmen mit, hauptsächlich in kleinen
Nebenrollen neben Stars wie Heinz Rühmann, Liselotte Pulver und O. W.
Fischer. 1971 wurde die kurz zuvor aus der Schlosskapelle Blutenburg
gestohlene Blutenburger Madonna in Walter Sedlmayrs Haus in
Feldmoching gefunden. Der inzwischen zu einem der „Hausschauspieler“ von
Regisseur Rainer Werner Fassbinder aufgestiegene Sedlmayr kam wegen des
Verdachts auf Diebstahl und Hehlerei für fünf Tage in U-Haft. Kurze Zeit
später wurde er vor Gericht freigesprochen. Dieser Vorfall machte ihn
schlagartig bekannt und verhalf ihm zu größeren Rollen. In der Folgezeit
spielte Walter Sedlmayr in zahlreichen Fernsehserien, darunter Münchner
Geschichten, Der Herr Kottnik, und Der Millionenbauer. Der
Erfolg der Serie Polizeiinspektion 1 1977 bis 1988 mit Uschi Glas und
Elmar Wepper trug sehr zur Popularität und Bekanntheit von Sedlmayr bei. Ab
1982 trat Sedlmayr alljährlich bei der traditionellen Starkbierprobe auf dem
Nockherberg auf und las beim Derbleck'n den Politikern die Leviten.
Im Juli 1990 wurde Sedlmayr von seinem Privatsekretär tot im Schlafzimmer
seiner Wohnung in der Elisabethstraße aufgefunden. Der Schauspieler war mit
mehreren Messerstichen an Hals und Nieren verletzt und dann mit einem Hammer
erschlagen worden. Durch die Ermittlungen erfuhr die Öffentlichkeit erstmals
vom Widerspruch im Privatleben des Volksschauspielers. Sedlmayr stand
zeitlebens im Spannungsfeld zwischen seinem gutbürgerlichen Image als
„Vorzeige-Bayer“ und seiner Homosexualität. Die Trauerfeier für Walter
Sedlmayer fand in der Aussegnungshalle des Münchner Nordfriedhofs statt.
Nach der Einäscherung wurde seine Urne auf dem Bogenhausener Friedhof in
München beigesetzt. |
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Hans Stadtmüller
(* 23. Januar 1905 in München; † 16. Oktober 1990 ebenda)
Ab den 1950er-Jahren war Stadtmüller in
zahlreichen Heimatfilmen zu sehen, später wurde er Ensemble-Mitglied des
erfolgreichen Komödienstadels im Bayerischen Rundfunk, wo er an der
Seite von Stars wie Gustl Bayrhammer, Max Grießer und Erni Singerl auftrat.
Er spielte in vielen bekannten TV-Serien Nebenrollen, darunter Münchner
Geschichten, Königlich Bayerisches Amtsgericht, Löwengrube und
Meister Eder und sein Pumuckl. |
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Peter Steiner
(* 6. September 1927 in München; † 22. Dezember 2008 ebenda)
Peter Steiner wuchs in einer Münchner
Künstlerfamilie auf. Im Jahr 1943 wurde er dann für das Residenztheater
engagiert, seit 1950 gehörte er zum Ensemble der bekannten Münchener
Volksbühne Platzl. Dort trat er neben Weiß Ferdl, Michl Lang oder
Erni Singerl auf. 1953 bekam Peter Steiner ersten Kontakt zum Fernsehen. Von
da an trat er in vielen Fernsehproduktionen (u. a. Komödienstadel
oder Königlich Bayerisches Amtsgericht) auf. Zu Beginn der
1970er-Jahre spielte Peter Steiner in der Erotik-Reihe Liebesgrüße aus
der Lederhose mit. 1983 konnte sich Peter Steiner einen langgehegten
Wunsch erfüllen. Mit seiner Frau Sissi eröffnete er in München-Giesing
Peter Steiners Theaterstadl, mit dem er schnell bundesweite Popularität
erlangte .Von 1993 bis 1997 war das gesamte Ensemble des Stadls in der
Fernsehserie Zum Stanglwirt zu sehen. Die Stücke sind vor allem auf
leichte Unterhaltung angelegt und spielen meist im bäuerlichen Milieu
Oberbayerns. Über 100 Stücke wurden seit 1990 für das Fernsehen
aufgezeichnet, zu den bekanntesten gehören Die Lügenglocke, Die
drei Eisbären und Sei doch net so dumm, Opa. Steiner starb am 22.
Dezember 2008 im Alter von 81 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts, den
er in seinem Haus in München erlitten hatte.
Am 16. Januar 2009 wurde Peter Steiner auf
dem alten Teil des Friedhofs München-Riem beerdigt. Sein Urnen-Grab befindet
sich in Reihe 16. |
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Fritz Straßner,
eigentlich Fritz Pfeifer (* 23. November 1919 in München; † 7.
Februar 1993 ebd.)
1948 kam Straßner zum Bayerischen Rundfunk,
wo er schon bald zur "Stimme Bayerns" aufstieg. Unzähligen Radio- und
(später auch Fernseh-) Beiträgen, Dokumentationen, Hörspielen und Lesungen
zu allen Themengebieten lieh er 40 Jahre lang seine Stimme. Besonders
beliebt waren seine selbst recherchierten Wandervorschläge und seine
Umsetzung von Stücken wie Ein Münchner im Himmel oder Ludwig Thomas
Heilige Nacht. Nach und nach folgten auch Rollen in Filmen und
Fernsehserien, darunter Sendungen wie Münchner Geschichten, Die
seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger oder Komödienstadel,
wo er mit anderen Volksschauspielern wie Gustl Bayrhammer, Beppo Brem und
Erni Singerl spielte. Der viel beschäftigte Schauspieler war auch weiterhin
auf den Münchner Bühnen sehr präsent. In über 700 Vorstellungen spielte er
von 1975 bis 1993 die Hauptrolle in dem Volksstück Der Brandner Kaspar
und das ewig' Leben im Residenztheater. Er wurde auf dem Friedhof in
Unterhaching beerdigt. |
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Joe Stöckel
(eigentlich Josef Stöckel, * 27. September 1894 in München; † 14.
Juni 1959 in München)
Stöckel verkörperte vor allem das
„Münchener Original“ in zahlreichen komischen Bühnenstücken und Filmen.
Schon in den 20er Jahren gründete Stöckel seine eigene Filmfirma, in der er
die damals international bekannte Serie Joe Marco, der Mann der Kraft
herstellte. Er selbst spielte die Hauptrolle als Joe, der die
sensationellsten Abenteuer bestehen musste. Dafür verwandelte Stöckel die
Isarauen Münchens in eine Wild-West-Kulisse und amerikanisierte seinen
Vornamen Josef. Von nun an hieß er Joe - ein Vorname, der nachher nicht mehr
so gut zu seinen bayerischen Rollen passte. Er gehört neben Karl Valentin,
Weiß Ferdl, Josef Eichheim und Beppo Brem zu den Pionieren des Münchener
Films.Joe Stöckels Hauptverdienst war es allerdings, die bayerische Komödie
zum Film gebracht zu haben. So adaptierte er Bühnenklassiker wie die Die
drei Dorfheiligen, Das sündige Dorf, Der scheinheilige Florian
und der Der verkaufte Großvater als Drehbuchautor oder Regisseur für
den Film. Er war wohl auch der erste, der den Gegensatz zwischen Bayern und
anderen deutschen Volksgruppen, insbesondere den „Preußen“, für die Komödie
nutzte. Er wurde auf dem Ostfriedhof in München beigesetzt. Er hat das
Ehrengrab mit der Nummer 77-3-9. |
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Ferdinand Schmidt-Modrow
(* 30. April 1985 in Aichach; † 15. Januar 2020 in Bremerhaven)
Schmidt-Modrow wuchs im oberbayerischen
Waidhofen auf. Er besuchte das Gymnasium in Schrobenhausen
und spielte dort seit der 5. Klasse am
Schultheater mit. Sein Filmdebüt war Grenzverkehr von Stefan Betz,
dessen Dreharbeiten zwischen der 12. und 13. Klasse stattfanden.
Die Rolle in Grenzverkehr bekam er,
nachdem er sich auf eine Anzeige der Produktionsfirma in der
Schrobenhausener Zeitung gemeldet hatte. Des Weiteren spielte er in den
Filmen Beste Zeit und der Fortsetzung Beste Gegend von Marcus
H. Rosenmüller mit. Für die Rolle des „Rocky“ im Film Beste Zeit
wurde er 2007 für den Förderpreis Deutscher Film in der Kategorie Bester
Nachwuchsschauspieler nominiert. Er absolvierte seine Ausbildung an der
Neuen Münchner Schauspielschule. 2011 war er im Film Eine ganz heiße
Nummer als „Jakob“ zu sehen. Seit 2017 spielte er den unkonventionellen
Pfarrer Simon Brandl in der Fernsehserie Dahoam is Dahoam.
Schmidt-Modrow starb im Januar 2020 im Alter von 34 Jahren an den Folgen
eines Speiseröhrenrisses.
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Michael Schreiner
(* 20. Januar 1950 in München; † 8. September 2019)
Bereits als 16-Jähriger begann Schreiner
mit der Ausbildung an der Schauspielschule München. Von 1989 bis 1994
spielte er im Ludwigshafener Tatort den Assistenten von
Hauptkommissarin Lena Odenthal, Seidel. Er war in einigen Folgen der
Rosenheim Cops zu sehen, hatte Auftritte beim Bullen von Tölz,
die schnelle Gerdi und spielte Siggi Lechleitner in Rußige Zeiten.
In der im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlten Fernsehserie Dahoam is
Dahoam verkörperte Schreiner, der zur Stammbesetzung gehörte, von 2007
bis 2015 den Knecht Xaver. Bekannt wurde Schreiner auch als aufgebrachter
Chef in einem Werbespot der Sozialkampagne Schreib dich nicht ab – Lern
lesen und schreiben! des Bundesverbandes Alphabetisierung und
Grundbildung. Michael Schreiner starb am 8. September 2019 im Alter von 69
Jahren und wurde auf dem Münchner Nordfriedhof beigesetzt.
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Fred Stillkrauth
(* 14. August 1939 in München; † 7. August 2020 ebenda)
Fred Stillkrauth absolvierte die
renommierte Otto-Falckenberg-Schule in München und erhielt erste Engagements
an verschiedenen Theatern. Nach dem Tod von Fritz Straßner übernahm er die
Rolle des Brandner Kaspar in Kurt Wilhelms Theaterstück Der Brandner Kaspar
und das ewig’ Leben von 1975, das im Bayerischen Staatsschauspiel bis ins
Jahr 2001 in über tausend Aufführungen gespielt wurde. Seine Popularität
fußte sowohl im Theater als auch im BR-Fernsehen nicht zuletzt auf
dialektgefärbten Rollen. In der Fernsehreihe Komödienstadel des Bayerischen
Rundfunks zum Beispiel gehörte er quasi zur Dauerbesetzung. Auftritte hatte
er auch als Fleischgroßhändler in der Serie Zur Freiheit und als
Kriminaler Lederer in der Serie Löwengrube, in denen er zwei völlig
unterschiedliche Charaktere verkörperte. Im April 2008 war Fred Stillkrauth
in der Tatort-Produktion Der oide Depp des Bayerischen Rundfunks in
einer Hauptrolle als Kriminaloberkommissar „Opa Sirsch“ zu sehen.
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Werner Stocker
(* 7. April 1955 in Flintsbach am Inn; † 27. Mai 1993 in Starnberg)
Nach seinem Abitur am
Finsterwalder-Gymnasium in Rosenheim studierte er Germanistik in München.
Nachdem er während des Studiums in dem französischen TV-Film Les Rebelles
(1977) mitgewirkt hatte, entschloss er sich zu einer Schauspielausbildung.
Mit der Rolle des Christoph Probst in Michael Verhoevens Kinoerfolg
Die weiße Rose gelang Stocker 1981 der Durchbruch. Weiter bekannt
wurde er durch seine Darstellung des Albert in Joseph Vilsmaiers
Erstlingsfilm Herbstmilch. Mit Vilsmaier drehte er auch Rama Dama,
ein Film über das harte Leben der alleingelassenen Ehefrauen und Mütter nach
dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Auch bei den Kultserien von Bernd
Fischerauer Die Wiesingers und Schafkopfrennen hatte Werner
Stocker Rollen. Am 27. Mai 1993 erlag Stocker nach kurzer Krankheit im Alter
von 38 Jahren den Folgen eines Gehirntumors. Zur Todesursache gibt es
differente Angaben.
Stockers Grab befindet sich auf dem Friedhof
seines Geburtsortes Flintsbach am Inn.
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Udo Thomer (*
3. Oktober 1945 in Regensburg; † 12. Januar 2006 in München)
Seit Ende der 1970er-Jahre war der
Schauspieler in zahlreichen bekannten Fernsehserien zu sehen, darunter
Der Millionenbauer, Buddenbrooks, Irgendwie und Sowieso
und Forsthaus Falkenau. Bundesweit bekannt wurde er durch seine Rolle
als tollpatschiger Polizeibeamter Anton Pfeiffer in über 30 Folgen der Serie
„Der Bulle von Tölz“ an der Seite von Ottfried Fischer. Auch beim deutschen
Film hatte er Rollen, beispielsweise in Loriots „Pappa ante portas“ oder „Ödipussi“.
Udo Thomer lebte zuletzt im Münchner Stadtteil Perlach. Am 2. Januar 2006 stürzte er in einem Münchner Restaurant eine
Treppe hinab und erlitt schwere Kopfverletzungen. Er wurde ins Klinikum
Rechts der Isar eingeliefert, wo er in ein künstliches Koma versetzt wurde,
aus dem er aber nicht mehr erwachte. Am 18. Januar 2006 wurde der
Schauspieler auf dem Neuen Südfriedhof in München beigesetzt. |
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Hans Terofal,
eigentlich Hans Seitz, (* 10. April 1923 in München; † 15. Mai 1976
ebenda)
Terofal war der Sohn des Filmregisseurs
Franz Seitz senior und der Schauspielerin Anni Terofal, der Tochter von
Xaver Terofal, dem Gründer des Schlierseer Bauerntheaters. Sein Bruder war
der Filmproduzent Franz Seitz junior. Sein Pseudonym geht auf seine Mutter,
die Schauspielerin Anni Terofal, zurück. 1942 stand er erstmals vor der
Kamera, dann war er Kriegsteilnehmer und kehrte von diesem Einsatz mit einem
schweren Herzleiden zurück. Er arbeitete meist für seinen Bruder Franz Seitz
junior als Aufnahme-, Produktionsleiter und Schauspieler. Terofal spielte
zwischen 1967 und 1975 in vielen Filmen vorwiegend Trottelrollen. Bekannt
wurde er vor allem als trotteliger Schulpedell Bloch in der Filmreihe Die
Lümmel von der ersten Bank. Er war Vater von zwei Kindern und
begeisterter Trabrennfahrer. Hans Terofal, der auch an Asthma litt, fiel
aufgrund seiner Alkoholkrankheit im März 1976 ins Koma und starb, ohne das
Bewusstsein wieder erlangt zu haben, am 15. Mai 1976 im Münchener Klinikum
Großhadern. |
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Karl Tischlinger
(* 7. November 1910 in München-Sendling; † 4. August 1983
in München)
Ab den 1950er Jahren war Tischlinger in
zahlreichen Heimatfilmen zu sehen, später wurde er Ensemble-Mitglied des
erfolgreichen Komödienstadels im Bayerischen Rundfunk, wo er an der
Seite von Stars wie Gustl Bayrhammer, Max Grießer und Erni Singerl auftrat.
Er spielte in vielen bekannten TV-Serien Nebenrollen, darunter Königlich
Bayerisches Amtsgericht und Der Alte. Einem größeren Publikum
wurde der Schauspieler als Polizeimeister Alois Huber in der Serie
Funkstreife Isar 12 in den 1960er Jahren bekannt. Außerdem ist er auf
mehreren Schallplatten und Audio-Kassetten von Meister Eder und sein
Pumuckl zu hören. Karl Tischlinger ist begraben im alten Teil des
Münchner Waldfriedhofs (Grab Nr. 142e-2-77). |
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Josef Thalmaier
(* 1934 in Fahlenbach bei Rohrbach; † 2022)
Thalmaier war seit Ende der 1970er-Jahre in
Film und Fernsehen präsent. Bekannt wurde er durch zahlreiche Auftritte in
Fernsehserien wie beispielsweise Der Millionenbauer, Café Meineid,
Polizeiinspektion 1, Unsere schönsten Jahre, Irgendwie und
Sowieso, Die schnelle Gerdi, Die Fernsehsaga und Der
Bulle von Tölz. Im Herbst/Winter 2011/2012 verkörperte er in der
Familienserie des Bayerischen Rundfunks Dahoam is Dahoam die Rolle
des Brauereibesitzers Klaus Sternbacher. Im Bayerischen Rundfunk war er auch
mit seiner eigenen Sendung Thalmaiers Reisen Teil des Programms.
Zudem war Josef Thalmaier regelmäßig auf Theaterbühnen in München wie Georg
Maiers Iberl Bühne zu sehen.
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Frithjof Vierock
(* 28. August 1943 in Eisenach; † 4. Juli 2020)
Frithjof Vierock wuchs in München auf. Nach
der Mittleren Reife besuchte er eine Berufsschule für Tänzer und Musiker,
später nahm er in München Schauspielunterricht. In der bayerischen
Landeshauptstadt erhielt Vierock bereits Ende der 1950er-Jahre erste Rollen
an der Fitz-Kinderbühne und dem damaligen Theater der Jugend. Von Anfang an
als freier Schauspieler tätig, hatte Vierock Stückverträge an zahlreichen
renommierten Münchner Bühnen wie dem Bayerischen Staatsschauspiel, dem
Staatstheater am Gärtnerplatz und der Kleinen Freiheit. Im Jahr 1958 spielte
Vierock in Hula-Hopp, Conny (mit Conny Froboess) einen Lehrjungen in
einem Kaufhaus; als Jugendlicher stand Frithjof Vierock 1960 in dem
Musikfilm Im weißen Rößl an der Seite von Peter Alexander vor der
Kamera. Vor allem in den 1970er-Jahren spielte er in vielen bekannten
TV-Serien mit. Bundesweit bekannt wurde Vierock als Gustl Seiler in
Helmut Dietls Serie Münchner Geschichten. Frithjof Vierock wohnte im
Münchner Stadtteil Laim. In seinen letzten Jahren litt er an einer
Lungenkrankheit und erschien kaum noch in der Öffentlichkeit. |
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Karl Valentin
(* 4. Juni 1882 in München; † 9. Februar 1948 in Planegg), mit bürgerlichem
Namen Valentin Ludwig Fey.
Karl Valentin erlebte seine Kindheit in der
Münchner Vorstadt Au als Einzelkind, da seine Schwester und seine zwei
älteren Brüder kurz nach seiner Geburt starben. Das Engagement an der
Volkssängerbühne im „Frankfurter Hof“ beendete seine Geldnöte. Valentin
entwickelte in dieser Zeit seine groteske Körpersprache und die
sprachspielerische Selbstironie, mit der er auch auf sein Publikum zielte.
1911 traf er Elisabeth Wellano, die als Liesl Karlstadt seine
Bühnenpartnerin wurde. Ab 1912 war Valentin, der sich in München ein eigenes
Filmstudio eingerichtet hatte, Darsteller in etwa 40 Kurzfilmen, die
teilweise nach seinen Sketchen gedreht wurden. 1929 drehte Valentin seinen
letzten Stummfilm Der Sonderling. Auf der Bühne inszenierte Valentin
ab 1914 sein Bühnenprogramm Tingeltangel (unter anderem mit dem
Sketch Die Orchesterprobe) und zwei Dutzend spätere Versionen.
Bertolt Brecht war eng mit Valentin befreundet, den er auch als Künstler
sehr schätzte. Die gemeinsame Arbeit beeinflusste das spätere Schaffen
Brechts deutlich. Valentin übernahm in dem surrealistischen Film Mysterien
eines Frisiersalons von Brecht und Erich Engel eine Hauptrolle neben
Karlstadt und Blandine Ebinger. 1932 und 1933 folgten die Mitwirkung
Valentins in der Rolle des Direktors eines Wanderzirkus in seinem ersten
Tonfilm Die verkaufte Braut und die Verfilmung von Orchesterprobe.
Sein 1934 eröffnetes Panoptikum für Nonsens musste er nach zwei
Monaten wieder schließen, und auch ein zweiter Versuch 1935 scheiterte.
Valentin verlor dadurch seine und Karlstadts Ersparnisse; sie erlitt einen
Nervenzusammenbruch und musste lange pausieren. Dem Nazi-Regime stand
Valentin naiv-skeptisch gegenüber; er äußerte sich aber nicht öffentlich.
1947 und 1948 trat Karl Valentin nach jahrelanger Trennung wieder gemeinsam
mit Liesl Karlstadt auf. Der Erfolg blieb jedoch weitgehend aus. Der
unterernährte Valentin starb am 9. Februar 1948, einem Rosenmontag, an einer
Lungenentzündung. Valentin war schon lange vor seinem Tod vergessen, um
viele Jahre später wiederentdeckt zu werden als einer der größten Komiker
und Clowns des 20. Jahrhunderts. |
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Carl Sebastian Martin Wery de Lemans
(* 7. August 1897 in Trostberg, Obb.; † 14. März 1975 in München)
1932 erhielt er seine erste Filmrolle, doch
lange Zeit blieb er als Filmschauspieler wenig bekannt. Er stand 1944 in der
Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und
Propaganda. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm er Hauptrollen, oft in
Zusammenarbeit mit seiner Ehefrau, der Drehbuchautorin Erna Fentsch. Der
Mann mit dem unverwechselbaren zerfurchten Gesicht wurde zur Idealbesetzung
für schwierige Charaktere. Er war der Brandner Kaspar, der den Tod zu
überlisten versucht. Er spielte in Es geschah am 20. Juli den
Generaloberst Friedrich Fromm, der sich halbherzig auf die Seite der
Hitler-Attentäter stellt und sie dann doch erschießen lässt. Wery spielte
die Titelrolle in Der Meineidbauer und war ähnlich einprägsam als
unbeugsamer Pfarrer Kneipp in Sebastian Kneipp – Ein großes Leben.
Seine komödiantischen Fähigkeiten bewies er im 1965 gedrehten zweiten Teil
der Verfilmung von Ludwig Thomas Lausbubengeschichten (Tante
Frieda – Neue Lausbubengeschichten) als furchterregender Erzieher
(„Hauptmann Semmelmaier“) des kleinen Ludwig Thoma (Hansi Kraus), dem dieser
seinen Rauschebart abschneidet. Danach musste Carl Wery sich aus
gesundheitlichen Gründen ins Privatleben zurückziehen. Seit 1947 war er auch
umfangreich als Hörspielsprecher, vorwiegend beim Bayerischen Rundfunk
tätig. |
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Elmar Wepper
(* 16. April 1944 in Augsburg; † 31. Oktober 2023 in München)
1957 gab Elmar Wepper an der Seite seines
bereits filmerfahrenen Bruders Fritz sein Debüt vor der Kamera. 1974 wurde
er einem breiten Fernsehpublikum bekannt, als er in der populären Krimiserie
Der Kommissar als Assistent Erwin Klein die Nachfolge seines Bruders
Fritz antrat. Ab 1977 spielte er in der beliebten Vorabendserie
Polizeiinspektion 1 (1977–1988) erneut einen Polizeibeamten an der Seite
von Walter Sedlmayr und erstmals zusammen mit Uschi Glas. Es folgten Rollen
in weiteren Fernsehformaten wie der Vorabendserie Unsere schönsten Jahre
(1983–1985), wo er wieder zusammen mit Glas spielte, und neben Ottfried
Fischer in Franz Xaver Bogners Irgendwie und Sowieso (1986). Weitere
Erfolge gelangen ihm mit der Familienserie Zwei Münchner in Hamburg
(1989–1993) in der Rolle des Dr. Ralf-Maria Sagerer (erneut an der Seite von
Glas) und als Kriminalbeamter Peter Thaler in der ZDF-Krimiserie Zwei
Brüder (1994–2001). Hier spielte er eine der beiden Hauptrollen,
zusammen mit seinem Bruder Fritz. 2018 spielte er in dem Kinofilm Grüner
wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon die Hauptrolle des
bayerischen Gärtners Schorsch Kempter. Für seine Rolle als an Krebs
erkrankter Rentner Rudi Angermeier in Doris Dörries Filmdrama
Kirschblüten – Hanami erhielt Elmar Wepper den Bayerischen Filmpreis
2007 und den Deutschen Filmpreis 2008 als „Bester Hauptdarsteller“. Im März
2019 startete mit Kirschblüten & Dämonen, der Fortsetzung des
Filmdramas Kirschblüten – Hanami aus dem Jahre 2008, sein letzter
vollendeter Kinofilm. Sein Schaffen für Film und Fernsehen umfasst mehr als
85 Produktionen. |
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Werner Zeussel
(* 14. November 1941; † 8. Oktober 2009)
Zeussel wirkte seit Ende der 1970er-Jahre
in mehreren bekannten Fernsehserien mit, darunter Der Millionenbauer
(mit Walter Sedlmayr), Die Hausmeisterin, Tatort und Der
Bulle von Tölz. Bekannt wurde er vor allem durch seine Rolle als
singender Hausmeister Stürzlinger („In den Bergen wohnt die Freiheit“) in
der Kinderreihe Meister Eder und sein Pumuckl (mit Gustl Bayrhammer).
Den gleichen Charakter verkörperte er auch 1994 in dem Kinofilm Pumuckl
und der blaue Klabauter. Der Schauspieler war Mitglied des
Komödienstadel-Ensembles und war zuletzt 2006 in der erfolgreichen
ARD-Serie Um Himmels Willen an der Seite von Fritz Wepper und Jutta
Speidel zu sehen. Des weiteren gehörte er 11 Jahre zum Ensemble der
bekannten Iberl-Bühne in München. Er war mit der Schauspielerin Eva Hatzelmann-Zeussel
verheiratet. |
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